Die heilsame Wirkung von Infrarotwärme auf den menschlichen Organismus ist längst erwiesen. Schon lange werden Rotlichtlampen zur Behandlung von Hexenschuss, Nebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung oder Verspannungen eingesetzt. In den vergangenen Jahren bieten immer mehr Fitness-Studios, Spas und andere Wellness-Einrichtungen Behandlungen mit speziellen Infrarot-Wärmekabinen an. Im häuslichen Gebrauch setzen sie sich auch immer mehr als Alternative zur Sauna durch.
Wirkung von Wärme
Niedertemperatur-Infrarottechnologie führt zu einer schonenden Durchwärmung des Körpers und kann unterschiedlichste Beschwerden lindern. In ihrem Ratgeber "Infrarot. Gesunde Wärme für mehr Wohlbefinden" erklären die Mediziner Dr. med. Otto Pecher und Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger, was Infrarotwärme für unsere Gesundheit tun kann.
Bereits seit Jahrtausenden wird Wärme zur Linderung unterschiedlichster Beschwerden eingesetzt. Sie wirkt positiv auf Körper und Seele. Diese Erkenntnis haben sich die Völker unterschiedlichster Kulturen zu allen Zeiten zu Nutze gemacht. So sind im Laufe der Zeit zahlreiche Methoden entstanden, um dem Körper Wärme zuzuführen. Von der indianischen Schwitzhütte über das römische Bad bis hin zur Hot-Stone-Massage der Hawaiianer reicht das Spektrum.
Infrarotkabinen
Prinzipiell unterscheidet man zwei Arten von Infrarotkabinen. Eine normale Infrarotkabine erreicht Temperaturen von 50 bis 60 °C und wirkt ähnlich wie eine Biosauna. Die zweite Variante nennt sich "Niedertemperatur-Infrarotkabine" und ist eine sehr schonende Form der Wärmeanwendung. Sie arbeitet in der sogenannten Thermoneutralzone von 27 bis 37 °C Lufttemperatur. In der Thermoneutralzone muss der menschliche Körper keine Energie zur Kühlung oder Erwärmung aufwenden. Das alleine wäre nun aber noch keine "Wärmeanwendung". Erst durch die permanente Infrarotbestrahlung kommt es zu einer zusätzlichen Wärmezufuhr über nicht mehr als 10 bis 12 % der Hautoberfläche. Über die Blutbahnen wird letztendlich der gesamte Körper von innen nach außen erwärmt. Die Durchblutung und der Stoffwechsel werden angeregt.
Bei welchen Beschwerden hilft eine Wärmebehandlung?
Prinzipiell sei gesagt, dass man sich von einer einmaligen Behandlung keine Wunder erwarten darf. Nur regelmäßige Behandlungen sind Erfolg versprechend. Außerdem sollte die Behandlung - abhängig vom Schweregrad der Beschwerden - natürlich auch immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
- Rücken- und Gelenksschmerzen, Arthrose, Rheuma, Fibromyalgie, Osteoporose
- Entschlacken und entgiften
- Stoffwechselerkrankungen, Diabetes
- Stärkung des Immunsysstems, Achtung: im Anfangsstadium einer Erkältung können Wärmeanwendungen durchaus noch sinnvoll sein, bei Fieber sollte man darauf verzichten!
- Bronchitis
- Chronische Infektionen wie Borreliose, Prostatitis oder Blasenentzündungen
- Allergien und Asthma
- Hautkerkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis oder Rosacea
- Migräne und Kopfschmerzen
- Parkinson Krankheit
- Arteriosklerose, niedriger Blutdruck
- Stress, Burnout, Depression
Wann sollten Sie auf die Infrarotkabine verzichten?
Bei folgenden Beschwerden dürfen Sie nicht in die Niedertemperatur-Infrarotkabine:
- Herz-Kreislauferkrankungen
- Bluthochdruck
- akute Verletzungen oder Entzündungen
- Fieber
- Rückenmarksverletzungen
- Venenerkrankungen
- Schwangerschaft
- Epilepsie
- Multiple Sklerose
Gönnen Sie sich einen Entspannungsmoment und lassen Sie die wohlige Wärme auf sich wirken!
Weiterführende Literatur
Dr. med. Otto Pecher, Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Schobersberger
Infrarot
Gesunde Wärme für mehr Wohlbefinden
Kneipp-Verlag 2012
128 Seiten
ISBN: 978-3-7088-0537-5
Preis: 17,99 €