Kleine grosse Abenteuer

Spätestens seit 2020 sind Mikroabenteuer in aller Munde. Wir verraten, was es mit den kleinen Fluchten aus dem Alltag auf sich hat, und haben die schönsten Tipps gesammelt.

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Lust, etwas Neues zu erleben? Gerade in Zeiten wie diesen, in denen viele von uns im Homeoffice arbeiten und das Haus häufig nur für dringende Erledigungen und zum Einkaufen verlassen, ist es schwer, aus dem Alltagstrott auszubrechen. Aber auch sonst ist es nicht immer leicht, aus dem Hamsterrad wenigstens für kurze Zeit auszusteigen. Häufig setzen wir all unsere Hoffnungen auf den wohlverdienten Urlaub, um endlich einmal wieder neue Erfahrungen zu sammeln. Aber was tun, wenn auch die nächste Fernreise noch in weiter Ferne liegt? Gute Nachrichten für Abenteuerlustige: Sie müssen für aufregende Erlebnisse nicht in die Ferne schweifen. Das Abenteuer wartet vor der Haustür!

Was sind Mikroabenteuer?

Geprägt hat den Begriff Mikroabenteuer der britische Abenteurer und Autor Alastair Humphreys. 2014 veröffentlichte er sein Buch mit dem einfachen Titel "Microadventures". Definiert hat er sie als Outdoor-Unternehmungen, die kurz, einfach, lokal, günstig und trotzdem aufregend, lustig, herausfordernd, erfrischend und bereichernd sind. Der besondere Reiz der Mikroabenteuer liegt vor allem darin, dass die Durchführung solcher Unternehmungen denkbar einfach ist, aber trotzdem ein Umdenken und einen Bruch mit unseren Gewohnheiten erfordert. 

Manche Puristen behaupten, dass ein Mikroabenteuer mindestens acht Stunden dauern und eine Übernachtung im Freien beinhalten muss, aber für mich ist das Schönste an der Idee, dass es keine starre Definition gibt. Denn was genau aufregend, lustig, herausfordernd, erfrischend und bereichernd ist, können wir selbst ganz individuell entscheiden. Wichtig für das richtige Abenteuerfeeling ist nur, dass man ein bisschen Ungewissheit akzeptiert und sich zumindest ein kleines Stück aus der eigenen Komfortzone herauswagt. Außerdem sind Mikroabenteuer nachhaltig, sparen Geld und Zeit. Für eine Auszeit vom Alltag braucht es oft nur ein paar Stunden, um Körper und Geist wieder zu beflügeln. Und die können durchaus ein Ersatz für aufregende Reisen sein. Denn was wir unterwegs in fernen Ländern häufig wirklich suchen, sind Herausforderungen, Spannung und neue Perspektiven – und die liegen zum Greifen nah. Schon 15 Gehminuten von zu Hause sind Sie meilenweit von der Alltagsroutine entfernt. 

Neugierig geworden? Wir haben Inspirationen gesammelt, mit denen Sie Ihr Umfeld in einen Abenteuerspielplatz verwandeln – kostenlos und so einfach umzusetzen, dass Sie sogar nach Feierabend noch Zeit dafür finden. Also: Sagen Sie auf Wiedersehen zu Alltag und Ausreden und Hallo zum Abenteuer!

Rund um das eigene Zuhause

Wie gut kennen Sie eigentlich Ihre unmittelbare Umgebung? Unser erster Tipp für ein Mikroabenteuer hilft dabei, völlig neue Ecken zu entdecken. Alles, was Sie dazu brauchen, sind ein Stadtplan und ein Wasserglas. Stellen Sie das Glas genau auf die Straße, in der Sie wohnen, und zeichnen Sie nun den Rand des Glases mit einem Stift nach. Schon haben Sie die Route für Ihren Rundwanderweg festgelegt. Sie werden die mehr oder weniger vertraute Umgebung mit ganz anderen Augen wahrnehmen – versprochen! Von faszinierenden Häuserfassaden über emsige Vogelfamilien in ihren Nestern hoch oben in den Bäumen im Park bis zu neuen Lieblingslokalen für den Coffee to go bin ich auf solchen Touren schon auf vieles gestoßen, was mir sonst mit Sicherheit verborgen geblieben wäre. 
Wenn es Zeit für eine neue Route wird, erweitern Sie beim nächsten Mal einfach den Radius. Alternativ können Sie sich auch einfach einen bestimmten Startpunkt aussuchen, eine Kilometeranzahl festlegen und dann einfach immer geradeaus gehen – perfekt für ein Mikroabenteuer entlang von Flussufern. Solche Strecken sind übrigens auch bestens für eine Gehmeditation geeignet.

Hoch hinaus

Nichts ist besser geeignet, um die eigene Perspektive zu ändern, als sich einen neuen Aussichtspunkt zu suchen. Was ist die höchste Erhebung in Ihrer Nähe? Egal, ob es ein Hügel im Park, ein Berg oder das Dach eines Hochhauses ist: Auf geht’s! Der Ausblick von einer ungewohnten Erhebung verändert nicht nur unsere Sicht auf die Umgebung, sondern kann dem Gedankenkarussell ganz neue Richtungen aufzeigen. Zu einem ganz besonderen Erlebnis wird der Aufstieg, wenn Sie am Gipfel mit einem Sonnenauf- oder -untergang belohnt werden. Dafür lohnt sich der Umweg vor oder nach der Arbeit garantiert. Und mit etwas Glück entdecken Sie von Ihrem neuen Aussichtspunkt gleich weitere Anhöhen, die Sie als Nächstes erklimmen können.

Kopf oder Zahl

Lassen Sie das Schicksal entscheiden, wohin Sie Ihr nächstes Mikroabenteuer führt. Für diese Idee reicht sogar schon die Mittagspause: Gehen Sie einfach drauflos und werfen Sie an jeder Kreuzung eine Münze. Kopf bedeutet links, Zahl bedeutet rechts abbiegen. So kommen Sie im Alltag ganz leicht auf Abwege.

Endstation Abenteuer

Wenn Sie das nächste Mal mit S-Bahn, U-Bahn oder Bus unterwegs sind, fahren Sie einfach bis zur Endstation. Wann haben Sie sich zuletzt einen anderen Stadtteil oder das nächste Dorf bewusst angeschaut? Schöne Flecken gibt es überall und vielleicht entdecken Sie plötzlich einen Fluss, einen See, den neuen Lieblingspark oder einfach eine tolle Aussicht, die Sie noch nicht kennen.

Nachts Neues entdecken

Für viele von uns ist die Nacht besonders geheimnisvoll und damit abenteuerlich. Die Dunkelheit verändert unsere Wahrnehmung und schärft die Sinne. Wie hört sich die Stadt nachts an? Welche Geräusche gibt es in der Natur? Finden Sie es bei einer Nachtwanderung heraus! Wer besonders abenteuerlustig ist, schlägt dabei vielleicht sogar sein Zelt mitten im Wald auf. Wenn Sie, so wie ich, kein großer Fan des Zeltens sind, müssen Sie trotzdem nicht auf das Erlebnis verzichten. Auch eine Nacht im Liegestuhl im Garten oder auf dem Balkon kann ganz schön aufregend sein. Wie Sie sich bei diesem Abenteuer sogar noch die Sterne vom Himmel holen können, lesen Sie hier.

Kleine Abenteuer für die Kleinen

Mikroabenteuer sind übrigens auch eine tolle Gelegenheit, um mit Kindern etwas Besonderes zu erleben. Dabei sollten Sie sich allerdings davon verabschieden, dass alles nach Plan läuft. Aber strikte Pläne passen sowieso nicht zu Mikroabenteuern. Sie überlegen sich zwar einen Rahmen, wissen aber nicht, wie das Erlebnis verläuft. Kinder können mit dieser Ungewissheit oft viel besser umgehen als wir Erwachsenen mit unseren strukturierten Tagesabläufen und durchgetakteten Kalendern. Lassen Sie sich von ihrer Neugier anstecken und begeistern. 

UNSERE BUCHTIPPS:

Für noch mehr Inspiration werfen Sie einen Blick in unsere Buchtipps: 

  • Fiona Danks und Jo Schofield: Spielplatz Natur. 2008
  • Christo Foerster: Mikroabenteuer. 2019

In diesem Sinne: Auf ins Abenteuer!

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