Body Positivity – Einfach mal selbst lieben!

In den sozialen Medien, in Magazinen und sogar auf den Laufstegen – Body Positivity ist ein Begriff, der uns immer häufiger begegnet. Doch was genau ist damit eigentlich gemeint? Und wie gelangt man zu einem positiveren Selbstbild?

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Beschäftigen Sie gerade die zusätzlichen Weihnachtskilos, die nach den Feiertagen wieder purzeln sollen? Oder arbeiten Sie vielleicht schon auf die Bikinifigur für den nächsten Urlaub hin? Gerade Anfang des Jahres neigen wir dazu, unzufrieden mit uns und vor allem unserem Aussehen zu sein. Zu dick, zu dünn, nicht durchtrainiert genug. Nicht selten dreht sich die Liste mit Vorsätzen für das neue Jahr zu einem großen Teil um unser Aussehen. Doch der Trend zur ständigen Selbstoptimierung hat seit einiger Zeit einen immer präsenteren Gegenspieler: Body Positivity. Häufig wird der Begriff in erster Linie mit übergewichtigen Frauen in Verbindung gebracht. Hinter der Bewegung steckt allerdings viel mehr als die Normalisierung von Körpern jenseits Konfektionsgröße 36.

Balance statt Belastung

Das Ziel der Body-Positivity-Bewegung: weg von unrealistischen Schönheitsidealen, hin zu Selbstliebe und Akzeptanz. Dabei sind ihren AnhängerInnen Diversität und Inklusivität besonders wichtig. Von einem entspannten Umgang mit dem eigenen Körper sollte sich schließlich jeder Mensch angesprochen fühlen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Aussehen und vor allem vermeintlichen Makeln. Sich in der eigenen Haut wohlzufühlen – im wahrsten Sinne des Wortes –, darum geht es bei Body Positivity.

Kritische Stimmen behaupten, ungesunde Lebensweisen und vor allem krankhaftes Übergewicht würden durch eine positive Darstellung ins falsche Licht gerückt und geradezu glorifiziert. Den eigenen Körper zu akzeptieren und ihn nicht als eine Belastung zu empfinden, schließt jedoch keineswegs aus, ihn trotzdem in einem positiven Sinn verändern zu wollen. Im Vordergrund sollen dabei jedoch immer körperliches und mentales Wohlbefinden, Lebensfreude und Gesundheit stehen, statt dem vermeintlich perfekten Aussehen hinterherzujagen. Wer sich und seinen Körper mag, der ist schließlich viel mehr dazu geneigt, auf ihn zu achten und ihm Gutes zu tun (und fühlt sich vermutlich auch in Sportbekleidung wohler und motivierter). Auf die richtige Balance kommt es an. Achten Sie mehr darauf, wie Sie sich fühlen, statt sich Gedanken darüber zu machen, wie andere Sie beurteilen könnten.

Realität statt Retusche

Damit das mit der Selbstliebe möglichst vielen Menschen gelingt, müssen auch möglichst viele unterschiedliche Körperformen in der Öffentlichkeit repräsentiert und normalisiert werden. So lautet zumindest die Theorie der meisten AktivistInnen, die sich zum Beispiel auf der Plattform Instagram tummeln. Das Selfie, einst für viele Inbegriff von Oberflächlichkeit und Schönheitswahn, machen sie sich dafür zunutze, sich auch von ihrer nicht perfekten Seite zu zeigen – ungeschminkt, unrasiert, mit Akne, Narben oder Dehnungsstreifen, mit Speckröllchen, Falten, Cellulite und flacher Brust und dafür ohne Filter.

Auch Kosmetikfirmen, Modelabels und sogar Fitnessstudios haben den Trend mittlerweile aufgegriffen. Sie zeigen in der Werbung und auf den Laufstegen nicht mehr nur das, was als klassisch schön gilt. Nein, sie zeigen vermehrt dicke, dünne, androgyne, junge, alte und Menschen mit Behinderungen. Menschen, wie wir ihnen jeden Tag auf der Straße begegnen, mit denen wir uns identifizieren können und die uns vor allem eines zeigen sollen: Es ist okay, so auszusehen, wie wir aussehen. Vieles von dem, was im Fernsehen und in Hochglanzmagazinen gezeigt wird, entspricht nicht der Realität. Und unser Aussehen bestimmt nicht unseren Wert als Mensch.

Vom schärfsten Kritiker zum besten Freund

Wahrscheinlich kennen auch Sie das Gefühl, beim Blick in den Spiegel kein gutes Haar am eigenen Erscheinungsbild zu finden. Es ist eben nicht einfach, das Streben nach Idealvorstellungen abzulegen. Doch schon einige einfache Schritte können dabei helfen, die richtige Richtung zu mehr Akzeptanz für das eigene Aussehen und mehr Unbekümmertheit einzuschlagen.

  • Beurteilen Sie sich so, wie Sie auch andere beurteilen würden. Häufig finden wir das, was uns an unserem eigenen Aussehen stört, bei anderen gar nicht schlimm oder sogar schön.
  • Suchen Sie nach optischen Merkmalen, die Sie an sich besonders schön finden. Egal ob es Ihre Füße, die schön geformten Fingernägel oder die Sommersprossen auf der Nase sind – konzentrieren Sie sich bei jeder Betrachtung auf diese Lieblingsstellen. Sie werden staunen, wie sehr sich Ihre Selbstwahrnehmung durch diesen kleinen Trick ändern kann.
  • Folgen Sie auf Facebook und Instagram Menschen, die eine positive Einstellung zum eigenen Körper haben. Wenn Sie nicht bei jedem Blick auf das Smartphone bearbeitete Fotos von Models sehen, kann das schon ganz schön viel Druck nehmen. Abonnieren Sie stattdessen Kanäle, die Lebensfreude ausstrahlen, die Sie inspirieren und Ihnen ein gutes Gefühl geben.
  • Gönnen Sie sich Kleidungsstücke, in denen Sie sich wohlfühlen. Alles, was im Schrank hängt und darauf wartet, eines Tages richtig zu passen, sollten Sie hingegen besser entsorgen.
  • Finden Sie ein Mantra, das Sie sich regelmäßig in Erinnerung rufen, zum Beispiel morgens beim Duschen oder abends vor dem Einschlafen. Schon ein kurzer Satz wie „Mein Körper ist mein Zuhause, ich fühle mich in ihm geborgen.“ kann Ihre Einstellung zu sich selbst dauerhaft verändern.

Unsere Buchtipps und Empfehlungen

Sie möchten sich noch intensiver mit dem Thema beschäftigen? Weitere Anregungen bieten zahlreiche Instagram-Profile, Blogs und Bücher. Einen ersten Einstieg bietet folgende kleine Auswahl:

www.instagram.com/bodyposipanda
www.instagram.com/sophiemayanne
curvect.com

Megan Jayne Crabbe: „Body Positivity: Liebe deinen Körper“
Gala Darling: „Radikale Selbstliebe“

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