So können Sie Ihren Körper beim Absetzen von Hormonpräparaten unterstützen
Zuallererst macht es auf jeden Fall Sinn, mit dem eigenen Frauenarzt über das Absetzen zu sprechen und – sofern kein Kinderwunsch besteht – eine andere Form der Verhütung für sich zu finden. Denn ist die Pille abgesetzt, kann theoretisch direkt eine Schwangerschaft eintreten.
Kind gewünscht?
Besteht dagegen ein Kinderwunsch, ist es empfehlenswert, mit dem Arzt über den eigenen Impfstatus (z. B. Röteln) sowie den Nährstoffstatus (Vitamine wie Vitamin B12, Folsäure, Eisen usw.) zu sprechen und hier gegebenenfalls rechtzeitig vor dem Eintreten einer Schwangerschaft aktiv zu werden, um Impfungen aufzufrischen oder Nährstoffmängel auszugleichen.
Hilfe? Hilfe!
Geht es dann ans Absetzen, hilft es dem Körper ungemein, ihn mit entgiftenden Maßnahmen, viel Flüssigkeit (Tees, Wasser), Ruhe (z. B. mehr Schlaf) und regelmäßiger Bewegung zu unterstützen, um wieder in ein eigenes hormonelles Gleichgewicht zu kommen. Auch darmsanierende Maßnahmen (Probiotika, L-Glutamin, Flohsamen in Wasser, Heilerde oder Ähnliches) können weiterhelfen; ebenso wie Salzbäder, Sauna, Dampfbad oder Infrarotkabine, da Schwitzen die Haut und den Körper reinigt und gerade in den ersten Monaten der Umstellung sehr wichtig ist.
Auch Nahrungsergänzungsmittel können in manchen Fällen helfen. Auch hier sollte man mit dem eigenen Hausarzt oder Frauenarzt sprechen und gegebenenfalls ein Blutbild erheben lassen, um eventuelle Mangelzustände zu beheben, die nach einer langjährigen Pilleneinnahme vorkommen können.
Achtung Hormone
Es kommt zudem häufig vor, dass nach langer Einnahme der Pille oder ähnlichen Hormonpräparaten das körpereigne Progesteron der Frau eine Zeit lang braucht, um wieder in ausreichender Form vorhanden zu sein. Bei Kinderwunsch kann es deshalb sinnvoll sein, mit dem Frauenarzt über die Gabe von einem unterstützenden Gestagen zu sprechen, da dieses bei der Einnistung helfen kann, wenn diese sich durch eine Gelbkörperschwäche schwierig gestaltet.
Schönheit kommt von innen
Womit man ebenso rechnen sollte, sind Stimmungsschwankungen, die durch die veränderte Hormonlage ausgelöst werden und sich auch monatlich zeigen können (z. B. in Form von PMS, welches auch Kopfschmerzen oder Heißhunger mit sich bringen kann). Hier kann die Einnahme von einem hochwertigen Magnesiumpräparat (z. B. Magnesiumcitrat als Reinsubstanz) hilfreich sein, auch Vitamin B6 könnte in diesem Fall zuträglich sein, sofern das eigene Blutbild einen Mangel aufweist.
Aber nicht nur die Stimmung kann sich gerade in den ersten Monaten verändern und Achterbahn fahren, manche Frauen berichten auch von leichtem Schwindel, welcher manchmal erst ein paar Monate nach dem Absetzen eintritt und mit der Zeit wieder vergeht.
Auch das Hautbild kann sich in den ersten Monaten stark verändern, besonders dann, wenn antiandrogene Präparate (welche das körpereigene Testosteron unterdrücken) eingenommen wurden. Betroffen davon sind meist der Rücken, der Nacken und das Dekolleté sowie das Gesicht. In manchen Fällen reagiert auch die Kopfhaut. Diese Auswirkungen sind zwar lästig, aber angesichts der hormonellen Veränderung vollkommen normal. Hier heißt es, dem Körper Zeit zu geben und währenddessen in die weiter oben genannten Maßnahmen zu investieren, um das Finden eines neuen hormonellen Gleichgewichts zu unterstützen.
Hierzu werden oftmals auch natürliche Mittel wie Mönchspfeffer eingesetzt, welche aber nur in Abstimmung mit dem Frauenarzt eingenommen werden sollten.
Durchhalten zahlt sich aus
Auch wenn das Absetzen der Pille und dessen Auswirkungen einiges an Geduld erfordern können (auch wenn es darum geht, dass sich der Zyklus wieder einspielt), so ist es wichtig, nicht die Nerven zu verlieren oder direkt wieder zur Pille zu greifen, da man die Problematik damit nur weiter nach hinten verschiebt. Es ist normal, dass es bis zu einem Jahr oder in manchen Fällen auch länger dauern kann, bis sich Haut, Zyklus & Co. beruhigt und wieder eingespielt haben; deshalb hilft es, sich vorab darauf einzustellen, dass solche großen Umstellungen einfach ihre Zeit brauchen.
Umso wichtiger ist es daher, sich vor dem Absetzen gut zu informieren, mit dem eigenen Frauenarzt zu sprechen und dann bewusste Entscheidungen zu treffen.