Outdoor-Sport trotz Allergie

Mit den Frühlingsblühern kündigen sich auch wieder die ersten Allergien an. Wir verraten, wie Sie trotz Gräserallergie, Heuschnupfen und Co. gut durch die Outdoor-Aktivität kommen. 

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Tränende Augen, Juckreiz und Triefnase. Über eine Million Österreicher leiden unter den kleinen Quälgeistern, die ab März in Massen durch die Lüfte schwirren. Gerade Outdoor-Sportler haben mit der Pollenbelastung und dem feinen Blütenstaub zu kämpfen und verzichten im Frühjahr meist auf das Workout im Freien. 

Allergie und Sport – geht das zusammen?

Mittlerweile ist bereits jeder Sechste allergisch auf Pollen und die Anzahl der Betroffenen ist weiterhin steigend. Grund für die Allergie: Unser Immunsystem reagiert überempfindlich gegen die Eiweißkomponente von bestimmten Blüten- und Gräserpollen.

Outdoor-Sportler sind der Pollenbelastung besonders stark ausgesetzt. Aufgrund der körperlichen Belastung atmen Sie tiefer und häufiger ein. Der feine Blütenstaub gelangt beim Einatmen bis tief in die Lunge hinein und kann bei Allergikern oft heftige Beschwerden auslösen. Hinzu kommt, dass man durch angeschwollene Nasenschleimhäute häufiger über den Mund atmet und noch mehr Pollen in die Atemwege gelangen.

Dennoch gibt es für Pollen-Geplagte keinen Grund auf Sport in der Natur zu verzichten. Selbst Asthmatiker haben, obwohl sie viele Allergieauslöser einatmen, kein erhöhtes Asthmarisiko in der 'heiklen' Zeit.

Abhärtung durch Sport?

Sport ist vielmehr gerade auch für Asthmatiker sinnvoll, da es die Lungentätigkeit anregt und das Herz-Kreislauf-System stärkt. „Durch Sport wird sogar ein ähnlicher Effekt erzielt wie bei einer medizinischen Desensibilisierung“, weiß Dr. Peter Konopka, Sportmediziner in Augsburg.

Der Körper lernt mit den Pollen allmählich umzugehen und reagiert, bei regelmäßigem Outdoor-Training, weniger oder gar nicht allergisch. Zudem fällt es Asthmatikern, durch die bessere Durchblutung leichter, abzuhusten. „Die Abhärtung durch Sport ist ein gewisser Stabilisierungsfaktor für das Immunsystem“, so Konopka.

Dennoch müssen Asthmatiker und Heuschnupfen-Allergiker einige Vorsichtsmaßnahmen beachten.

Medikamente zur Vorbeugung

Um unerwünschte Symptome möglichst zu vermeiden, ist es sinnvoll, vor dem Training entsprechende Allergiemedikamente einzunehmen. (z. B. Antihistaminika, Beta-2-Sympathomimetika, Augentropfen). Allerdings besteht das Problem, dass viele Medikamente müde machen und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Nur bei wenigen Antihistaminika ist die volle Leistungsfähigkeit gewährleistet - beraten Sie sich mit Ihrem Arzt! Es gibt aber auch andere Therapiewege um mit Allergie und ohne nennenswerte Leistungsreduktion zu trainieren. Eine Beratung bei einem sporterfahrenen Allergologen verschafft Auskunft. Wichtig: Asthmatiker sollten zur Sicherheit immer den Notfallspray beim Sport dabei haben!

Vorsicht bei starker Pollenbelastung

Bei einer zu starken Pollenbelastung kann es trotz eingenommener Medikamente zu allergischen Symptomen kommen. Bei mäßigem bis starkem Pollenflug ist es daher besser, in geschlossenen Räumen zu trainieren.

Asthmatiker sind vor allem in der Schwimmhalle gut aufgehoben. Da die Luft am Wasser feucht und warm ist, werden die Schleimhäute deutlich weniger gereizt als bei trockener, kalter oder heißer Luft. Zudem wird beim Schwimmen die Brust- und Rückenmuskulatur gestärkt, was wiederum die Atmung unterstützt.

Wegen der geringen Pollenbelastung auf dem offenen Wasser gelten alle Wassersportarten (Segeln, Surfen und Schwimmen) für Allergiker als besonders empfehlenswert. Auch in den Bergen (ab ca. 800 m Höhe) ist die Pollenkonzentration im Allgemeinen geringer.

Legen Sie eine Pause ein

Eine hohe Ozonkonzentration reizt die Atemwege und kann sogar Gesunden zu schaffen machen. Daher sollten Betroffene an sehr heißen Sommertagen lieber eine Trainingspause einlegen.

Ein weiteres Alarmsignal, um eine Pause einzulegen, ist Atemnot. Sie kann bei zu intensiver Belastung entstehen, oder aber auch wenn der Körper generell geschwächt ist. Ein Sauerstoffmangel kann zur Hyperventilation bis hin zur Ohnmacht führen.

Wenn sich beim Freizeitsport dauerhaft Beschwerden einstellen, sollte man sich besser in ärztliche Behandlung begeben. „Dauerschnupfen kann unbehandelt zu gefährlichem Asthma werden“, warnt auch Sportmediziner Konopka.

Hochleistungssportler - Achtung!

Vorsichtig sollten vor allem allergiegeplagte Hochleistungssportler sein. Der Allergologe Bruno Knöpfli fand heraus, dass Hochleistungssportler ein erhöhtes Asthmarisiko besitzen. Sogar die Lungenfunktion kann sich bei ambitionierten Sportlern drastisch verschlechtern.

Da Leistungssportler viel öfter im Freien trainieren, sind sie auch dem Pollenflug verstärkt ausgesetzt. Zudem atmen sie häufiger kalte Luft durch den Mund ein. Eine Hyposensibilisierung (Allergieimpfung oder spezifische Immuntherapie) oder ein Indoor-Training sind hier sinnvolle Alternativen, um ein allergisches Asthma zu vermeiden.

Richtige Trainingszeit wählen

Auf dem Land werden die meisten Pollen zwischen 4 und 6 Uhr morgens ausgeschüttet. Daher ist es am besten, wenn man seine Joggingrunden in die Abendstunden (18 bis 24 Uhr) verlegt.

Anders in der Stadt: Hier herrscht ab 18 Uhr die höchste Belastung, also ist Frühsport angesagt.

Ein idealer Zeitpunkt um zu trainieren ist aber auch nach einem heftigen Regenschauer. Wenn es regnet, werden die Blütenpollen aus der Luft und von den Blättern gewaschen. Die Luft ist sozusagen wieder rein. Es atmet sich leichter!

Besser auf geschlossene Räume ausweichen sollte man hingegen an windigen Tagen. Durch den Wind verbreiten sich die Pollen sehr rasch und kommen zudem in hoher Konzentration vor.

Doch Sport und Allergien sind kein Widerspruch. Das Immunsystem von Allergikern profitiert sogar vom Sport an der frischen Luft.

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