Lange Zeit beteuerten Experten, dass das Kaffee den Blutdruck in die Höhe schnellen lässt, sich schädigend auf Herz und Kreislauf auswirkt und hoher Kaffeekonsum zur Dehydrierung des Körpers führt. Alles falsch, zumindest zum Teil. Laut aktuellen Studien wird die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder das Herzinfarktrisiko nicht negativ beeinflusst, wenn man ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag trinkt.
Wunderwaffe Kaffee
Kaffee enthält, ebenso wie Tee, wichtige Antioxidantien, die vor Krankheiten schützen. Kaffee fördert zudem die Konzentration und regt den Stoffwechsel an. Lange Zeit wurde dem aromatischen Heißgetränk auch eine verdauungsfördernde Eigenschaft zuerkannt, was sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt auswirken soll.
Andererseits darf der Konsument nicht vergessen, dass auch das Koffein eine Substanz ist, die abhängig machen kann. Deshalb sollten nur wenigen Tassen pro Tag genossen werden. Ein Gläschen Wasser dazu schadet trotzdem nicht. Denn regelmäßiges Wassertrinken über den Tag verteilt ist Grundvoraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden, auch wenn der Kaffeegenuss angeblich auf den Flüssigkeitshaushalt des Körpers keine Auswirkungen hat.
Pflanzliche Alternativen
Das belebende Koffein ist jedoch nicht nur in der Kaffeebohne enthalten, sondern auch in Teeblättern, Früchten der südamerikanischen Guarana-Pflanze, den Blättern des ebenfalls aus Südamerika stammenden Mate-Strauchs, sowie der westafrikanischen Kolanuss und als Zusatz in künstlich hergestellten Energy-Drinks.
Bis auf letztere sind die alternativen Koffeinlieferanten rein pflanzlich und mit ihrer ausreichenden Dosis an Koffein als Ersatz zum Muntermachen wie geschaffen. Großer Vorteil des pflanzlichen Koffeinersatzes: Die belebende Wirkung hält länger an, da die pflanzlichen Wirkstoffe erst über den Darm und nicht bereits im Magen aufgenommen werden.
Guarana
Bei Guarana, einer Lianenart, die im Amazonasgebiet beheimatet ist, sind es besonders die "glubschaugigen" leuchtend roten Beeren, die als Muntermacher und Energielieferant sehr beliebt sind. Im Gegensatz zum Kaffee soll das Guarana-Koffein auch eine länger anhaltende Wirkung haben, da die Wirkstoffe, wie erwähnt, nicht bereits im Magen freigesetzt werden, sondern weiter in den Darm wandern. Guarana wirkt konzentrationssteigernd und liefert langanhaltende Energie. Außerdem zügelt es, ebenso wie auch Mate und die Wirkstoffe der Kolanuss, den Appetit und soll Heißhungerattacken dämpfen.
Doch Vorsicht: Zu viel des Guten ist gefährlich! Bei hohem Konsum drohen Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Zittern sowie Schlaf- und Ruhelosigkeit. Erhältlich ist es in Pulver- und Tablettenform, als Zusatz in Getränken oder in Kaugummis in Apotheken und Reformhäusern.
Mate
In seiner Heimat Südamerika werden die Blätter des Mate-Strauchs traditionell zu einem Tee verarbeitet. Die Wirkungen von Mate sind denen der Guarana-Pflanze sehr ähnlich: appetithemmend, anregend und belebend, harntreibend, mit wertvollen Antioxidatien angereichert und gesund für das Herz-Kreislauf-System, aber auch den Stoffwechsel stimulierend und förderlich für die Verdauung. Am einfachsten ist Mate als Getränk zu genießen.
Coca-Strauch + Kolanuss = Coca-Cola
Der amerikanische Limonadenriese Coca-Cola hat als einer der ersten die erfrischende Wirkung der in Westafrika beheimateten Kolanuss entdeckt und erfolgreich verwertet. Den auf Bäumen wachsenden Nüssen wird ebenso wie den oben beschriebenen Pflanzen eine stimulierende, betörende, die Verdauung anregende und den Appetit zügelnde Wirkung zugesprochen.
Die Kolanuss wird vor allem zu einem Pulver verarbeitet und Getränken aber auch Schokolade beigefügt. So ist sie in vielen Limonaden wie Coca-Cola oder den Schokotäfelchen von Scho-Ka-Kola enthalten.
Halten Sie sich wach!
Machen Sie sich munter mit den pflanzlichen Alternativen zum Kaffee, die allesamt von der Konzentration des Koffeingehalts den braunen gerösteten Bohnen in nichts nachstehen und in ihrer Wirkung sogar länger anhalten. Gerade wem Kaffee nicht schmeckt, der kann sich durch die intensiven Geschmäcker der Pflanzenwelt durchprobieren.