Divertikel und Ernährung

Divertikulose oder Divertikulitis? Worin der Unterschied zwischen den beiden Erkrankungen besteht und wie Sie diesen mit der richtigen Ernährung vorbeugen können.

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Bereits der Gang zu einer Darmspiegelung fällt sehr schwer und dann diagnostiziert der Arzt auch noch Divertikel oder sogar eine Divertikulose. Das klingt erst mal schlimm, muss es aber nicht sein und auch nicht werden. Der Befund „Divertikulose“ sagt lediglich aus, dass im Dickdarm sackförmige Ausstülpungen vorhanden sind. Doch welche Möglichkeiten hat man nun, um die Gesundheit zu fördern?

Divertikel sind kein Grund zur Panik

Ein Divertikel ist an sich harmlos. Es handelt sich dabei um eine Ausstülpung im Dickdarm, die für sich allein nicht behandlungsbedürftig ist. Kommen diese Divertikel gehäuft vor, spricht der Arzt von einer Divertikulose. Auch diese muss noch keine Beschwerden hervorrufen, weshalb viele Personen auch erst bei einer routinemäßigen Darmspiegelung davon erfahren.

Divertikel entstehen meist bei träger Verdauung, durch eine zu ballaststoffarme Ernährung und wenn zu wenig getrunken wird. Kommt es dadurch häufig zu Verstopfung, wird der Darminhalt immer mehr eingedickt und der harte Stuhl bleibt zu lange im Darm, wodurch die Ausstülpungen begünstigt werden.

Um bereits im Vorfeld der Entstehung von Divertikeln vorzubeugen, sollte auf eine ballaststoffreiche Ernährung und eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden. Dies lässt sich am einfachsten daran erkennen, dass der Stuhlgang weder zu selten noch zu häufig und auch nicht zu anstrengend ist. Ärzte sprechen davon, dass alles zwischen dreimal täglich und dreimal wöchentlich normal ist. Die meisten Personen fühlen sich aber am wohlsten, wenn sie den Darm etwa einmal täglich entleeren können.

Divertikulitis kann schmerzhaft sein

Entzünden sich die Divertikel im Darm, spricht man von Divertikulitis. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann im schlimmsten Fall zu einem Darmdurchbruch und Darmblutungen führen. Besteht der Verdacht auf eine Divertikulitis, muss unbedingt ein Arzt zurate gezogen werden.

Um die Wahrscheinlichkeit einer Divertikulitis, also einer Entzündung der Divertikel in der Darmschleimhaut, zu verringern, sollte man auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten. Diese fördert die Verdauung und vermindert somit auch den Innendruck auf die Darmschleimhaut. Bestehende Divertikel bilden sich zwar über die Ernährung nicht zurück, aber die Beschwerden und Häufigkeiten von Entzündungen werden vermindert.

Ballaststoffreiche Ernährung hilft bei Divertikulose

Wer die Ballaststoffmenge seiner Ernährung erhöhen möchte, sollte dabei langsam vorgehen. Der Darm braucht Zeit, um sich daran zu gewöhnen, weshalb Blähungen in den ersten beiden Wochen durchaus normal sein können und kein Grund sind, jegliche Faserstoffe zu meiden.

Das Müsli in der Früh, die Vollkornnudeln zu Mittag und abends vor dem Schlafengehen noch mal einen kräftigen Löffel Kleie oder Flohsamen können sich allerdings auch kontraproduktiv auswirken, wenn man nicht zugleich auch auf eine ausreichende Flüssigkeitsmenge achtet. Ballaststoffe binden Wasser im Darm und erhöhen somit das Stuhlvolumen und die Darmtätigkeit, um eine regelmäßige Entleerung zu begünstigen. Ist allerdings zu wenig Flüssigkeit vorhanden, bewirken diese Quellstoffe das Gegenteil.

So kann zum Beispiel Weizenkleie das 4- bis 5-fache seines Eigengewichts binden, Leinsamen etwa das 8-fache und Flohsamen oder Flohsamenschalen sogar 20- bis 50-fache. Bereits bei einem Esslöffel Kleie sollte man ein Glas Wasser zusätzlich trinken. Über den ganzen Tag zusammengezählt, sollten es daher mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser sein.

Die Ernährung bei akuter Divertikulitis muss den Darm entlasten

Im Gegensatz zur Divertikulose ist die Entzündung der Darmausstülpungen meist schmerzhaft und behandlungsbedürftig. Im akuten Fall sollte möglichst auf ballaststoffreiche Kost verzichtet werden, um den geschwächten Darm durch das erhöhte Stuhlvolumen nicht noch mehr zu belasten. Meist klingen bei leichten Entzündungen die Beschwerden nach wenigen Tagen Schonkost ab und es sollte langsam wieder auf eine ballaststoffreiche Ernährung umgestellt werden.

Schwerwiegendere Entzündungen verlaufen jedoch nicht immer harmlos: Blutungen der Divertikel machen sich als Blut im Stuhl bemerkbar, auch eine Bauchfellentzündung ist möglich. Die Ernährungstherapie im Krankenhaus wird in diesem Fall speziell auf den Patienten abgestimmt.

Zu Hause sollte dann zunächst auf pürierte Suppen, etwa aus Karotten, Kartoffeln und Zucchini, zurückgegriffen werden. Später kann auf breiige Kost und Schonkost umgestellt werden.

Generell sind mehrere kleine Mahlzeiten empfehlenswert, um den Darm nicht mit zu großen Mahlzeitenmengen zu überfordern.

Beachten Sie bei Beschwerden folgende Richtlinien:

  • Grobes Vollkornbrot meiden – besser ist fein vermahlenes Brot oder Zwieback.
  • Grobes Müsli meiden – besser sind feine gequollene Haferflocken als Haferbrei.
  • Kerne und Samen wie Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam, Mohn, Nüsse oder dergleichen meiden.
  • Mais als ganze Körner meiden – ihre Haut ist unverdaulich.
  • Obst mit Kernen sowie Beerenobst meiden – besser ist Apfelmus oder Kompott.
  • Schwarztee und Kakao können stopfend wirken. Trinken Sie besser Kräutertee und Getreidekaffee.
  • Bananen können stopfend wirken, verzichten Sie besser darauf.

Eine ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit sollten stets auf der Tagesordnung stehen. 

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