Schön mit Gua Sha

Haben Sie schon von Gua Sha gehört? Wir verraten, was hinter dem chinesischen Begriff steckt und warum Sie für Wellness und Beauty öfter zu einem kleinen flachen Stein greifen sollten.

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Draußen ist es ungemütlich, die Muskeln sind verspannt vom Sitzen am Schreibtisch und dank trockener Heizungsluft und Stress wirkt der Teint auch nicht so frisch, wie man es sich wünschen würde. In meinem Fall kommen dann gerne auch noch Augenringe oder geschwollene Tränensäcke nach einer schlaflosen Nacht dazu. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann wird es höchste Zeit, Gua Sha kennenzulernen. Egal, ob Sie sich ein bisschen Wellness wünschen oder der Pflegeroutine neuen Schwung verleihen möchten – die asiatische Wunderwaffe verspricht schnelle Hilfe.

Gua was?

Es lohnt sich, zunächst einmal einen kurzen Blick auf die lange Geschichte des Begriffs zu werfen. Gua Sha stammt ursprünglich aus Asien, genauer gesagt aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). „Gua“ bedeutet „streichen“, während „Sha“ mit „Rötungen“ übersetzt werden kann. Es handelt sich um eine Massagetechnik, die bei Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen zur Linderung angewendet wird, aber auch das Immunsystem ordentlich ankurbeln soll. 

Verwendet wurde in früheren Zeiten meist ein chinesischer Porzellanlöffel. Beim kräftigen Streichen oder Schaben mit seiner abgerundeten Kante über eingeölte Hautpartien wurde in China schon vor knapp 2.000 Jahren die Durchblutung angeregt, um den Stoffwechsel zu fördern und für entspannte Muskeln zu sorgen. Heute entdecken immer mehr Menschen die traditionelle Behandlungsmethode für sich. Kein Wunder, denn Gua Sha verspricht nicht nur mehr Wohlbefinden für Körper und Geist, sondern soll auch wahre Wunder für die Schönheit wirken.  

Heute werden freilich kaum noch Porzellanlöffel für die Behandlung verwendet. Dafür gibt es mittlerweile perfekt geformte flache Steine zu kaufen, die speziell für den Einsatz am Körper oder im Gesicht entworfen werden. Meistens bestehen sie aus Rosenquarz, Jade oder auch Obsidian und sind somit nicht nur ein äußerst praktisches Wellness-Werkzeug, sondern auch noch hübsche Hingucker im Badezimmer, auf dem Nachtkästchen oder dem Schminktisch. Aber der Reihe nach: Wie genau wird Gua Sha eigentlich angewendet?

Gua Sha für den Körper

Wer an Wellness und Asien denkt, dem fällt wahrscheinlich ziemlich schnell die klassische Thai-Massage ein. Mit der hat Gua Sha aber nicht viel gemeinsam. Sie müssen sich bei Gua Sha nicht verrenken oder dehnen (lassen), sollten sich aber auch von geröteter Haut und unter Umständen sogar blauen Flecken nicht abschrecken lassen. Die können nämlich bei der – schmerzlosen! – Behandlung mit dem Gua-Sha-Stein mitunter entstehen und sind ein durchaus erwünschter Effekt, der vor allem durch die verstärkte Durchblutung des Gewebes hervorgerufen wird. Stoffwechsel und Selbstheilungsprozesse des Körpers werden dadurch angeregt. 

Besonders angenehm, gerade in der kalten Jahreszeit: Das Schaben mit dem Gua-Sha-Stein sorgt für wohlige Wärme und damit für zusätzliche Entspannung. Ich muss mich manchmal sogar anstrengen, wach zu bleiben und die Zeit auf der Behandlungsliege in meinem Lieblingsmassagestudio nicht zu verschlafen. 

Wer nicht auf einen freien Termin für eine professionelle Massage warten möchte, kann sich mit sanfteren Übungen an eine DIY-Variante von Gua Sha herantasten. Probieren Sie zum Beispiel einmal aus, den Gua-Sha-Stein statt einer Körperbürste zu verwenden und damit von oben nach unten über die Oberschenkel zu streichen. Beginnen Sie mit leichtem Druck und steigern Sie ihn vorsichtig, solange Sie sich wohlfühlen. Für den Anfang genügen sechs Wiederholungen für eine leichte Lymphdrainage, die den Körper bei Entschlackungsprozessen unterstützt. 

Vor dem Schlafengehen benutze ich den Stein gerne, um beginnend an der Stirn nach hinten durch die Haare zu streichen. Das hat eine ähnliche Wirkung wie kräftiges Bürsten, beruhigt und macht wunderbar müde.

Gua Sha für das Gesicht

Noch einfacher fallen mir kleine entspannte Auszeiten im Alltag, wenn ich sie in die tägliche Beautyroutine integriere. Dabei schenken einem fünf Minuten mehr vor dem Badezimmerspiegel nicht nur ein bisschen Erholung, sondern sorgen auch für einen rosigen Teint, regen die Kollagenproduktion der Haut an und können somit sogar Falten vorbeugen. Außerdem können durch eine kurze Gesichtsmassage sogar Spannungskopfschmerzen gelindert werden. Wer in Stresssituationen so wie ich dazu neigt, den Kiefer anzuspannen, beugt mit einem regelmäßigem Gua-Sha-Ritual zusätzlich nächtlichem Zähneknirschen vor. Da freut sich also nicht nur die Haut, sondern mitunter auch die Person, mit der man das Bett teilt. 

Bei der Gua-Sha-Massage fürs Gesicht geht’s übrigens deutlich sanfter zu als bei der Anwendung am Körper.

So funktioniert’s: 

  1. Bevor es losgeht, sollten Sie das Gesicht und den Gua-Sha-Stein gründlich reinigen.
  2. Für ein sanftes Gleiten, ohne die empfindliche Gesichtshaut unnötig zu strapazieren, tragen Sie danach ein pflegendes Öl Ihrer Wahl auf. Auch andere Pflegeprodukte wie Seren oder Cremes können Sie mit dem Stein optimal in die Haut einarbeiten. 
  3. Halten Sie den Stein eher flach und nur leicht angeschrägt an das Gesicht und beginnen Sie am Kiefer. Streichen Sie mehrmals bis zu den Ohren, um die Kiefermuskulatur zu entspannen.
  4. Anschließend geht’s links und rechts von der Nase über die Wangen nach außen zum Haaransatz. An der sensiblen Augenpartie reduzieren Sie den Druck und streichen von der Nase nach oben zu den Schläfen.
  5. Zum Abschluss geht’s von der Mitte der Stirn nach außen Richtung Schläfen.
  6. Vergessen Sie am Ende nicht, den Stein wieder gründlich zu reinigen. Tipp: Sie können den Gua-Sha-Stein über Nacht im Kühlschrank aufbewahren. An heißen Tagen oder nach einer langen Nacht gönnen Sie sich so zusätzlich einen belebenden Frischekick. 

Vorsicht ist bei Akne, Rosacea oder auch Sonnenbrand geboten. In diesen Fällen sollten Sie auf die Anwendung der Gua-Sha-Steine lieber verzichten beziehungsweise sich auf nicht betroffene Gesichts- oder Körperpartien beschränken. 

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UNSERE BUCHTIPPS:

  • Lorina Grapengeter: Gua Sha für Einsteiger. 2020
  • Grit Nusser und Xiaoying Shang: Gua Sha. Chinesische Massage für alle. 2010

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