Bastelstunde auf Japanisch

Schicken Sie Hände und Geist auf eine kreative Reise in den fernen Osten – mit Origami und Ikebana. Wir verraten Ihnen, wie das japanische Kunsthandwerk gelingt.

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Regentage und Fernweh sind keine gute Kombination. Wenn keine Urlaubsreise in Sicht ist und ein Badetag aufgrund des Wetters auch noch ins Wasser fällt, dann steht es um die Ferienstimmung meistens schlecht. Mir fällt an solchen Tagen zu Hause jedenfalls immer schnell die Decke auf den Kopf. Geht es Ihnen auch so? Eine entspannende Bastelstunde, die uns obendrein in Gedanken in ferne Länder reisen lässt, schafft Abhilfe.

Ganz oben auf der kreativen Reiseroute: Japan. Der fernöstliche Staat ist nicht nur Sehnsuchtsland vieler Reisefans, sondern auch bekannt für Philosophien und Mediationstechniken, die uns aus dem Alltag entführen. Welche Destination wäre also besser geeignet, um sich künstlerisch auszutoben und nebenbei noch ein bisschen exotisches Feeling zu erleben? Obendrein hat die japanische Kultur mit Origami und Ikebana gleich zwei Kunstformen zu bieten, die perfekt für eine kreative Auszeit sind.

Origami

Origami ist die japanische Kunst des Papierfaltens. Wer schon einmal Kraniche und Co., gefaltet von echten Profis, gesehen hat, weiß, dass dieses Handwerk ebenso eindrucksvoll wie einschüchternd wirken kann. Aber Origami muss längst nicht so kompliziert sein, wie es den Anschein hat. Ganz im Gegenteil ist die Falttechnik sogar eine ideale Freizeitbeschäftigung, die man auch mit Kindern ausüben kann. Und wahrscheinlich haben Sie sich sogar schon in Origami geübt, ohne es zu wissen – denn im Grunde gehören auch die Papierflieger, die wir alle als kleine Knirpse durch die Klassenräume in der Schule geworfen haben, dazu.

Eine Übung in Geduld

Ein bisschen Geduld gehört zum Falten von aufwendigeren Figuren natürlich dazu, dafür hat ein Origami-Nachmittag aber jede Menge positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Die Beschäftigung mit dem Papier fördert die feinmotorischen Fähigkeiten und das Verständnis für geometrische Zusammenhänge. Und nicht zuletzt lässt die Konzentration auf Faltpläne und Papierblätter die Zeit wie im Nu vergehen. Ablenkung? Ausgeschlossen. Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, wenn Sie, so wie ich, eher zu den ungeduldigen Zeitgenossinnen gehören. Wie immer gilt auch hier: Übung macht den Meister. Und damit die Faltlust nicht sofort nicht in Frust umschlägt, sollten Sie sich für den Anfang möglichst einfache Motive zum Falten aussuchen. Anleitungen gibt es zuhauf im Internet. Ich habe einfach mit Origami-Figuren für Kinder begonnen, statt mich gleich an den berühmten Kranich zu wagen. Die Ergebnisse zieren mittlerweile regelmäßig Ostergesteck und Weihnachtsbaum und peppen Geschenkverpackungen liebevoll auf.

Inspiration aus Altpapier

Noch ein Vorteil für alle, die ganz spontan auf der Suche nach einer Beschäftigung sind: Alles, was Sie für die ersten Origami-Versuche brauchen, haben Sie wahrscheinlich schon zu Hause. Denn neben einer Anleitung samt Faltplan aus dem Internet brauchen Sie lediglich Papier. Und gerade zum Ausprobieren ist eine alte Zeitung oder Druckerpapier aus dem Papierkorb allemal gut genug. 
Aber auch für Fortgeschrittene sind der Fantasie bei der Wahl des Papiers keine Grenzen gesetzt. Spezielles Origami-Papier ist besonders dünn und dadurch einfach zu falten, metallisches Folienpapier sorgt für eine glamouröse Optik und Tonkarton sorgt für ein robusteres Ergebnis. 

Sind Sie jetzt neugierig geworden? Dann heißt es am nächsten freien Tag: „Ans Papier, falten, los!“

Ikebana

Sie möchten sich lieber mehr Frische und Farbe ins Haus holen? Dann ist Ikebana vielleicht die passendere Wahl für Ihre nächste Bastelstunde. Hinter dem Begriff verbirgt sich nämlich die japanische Blumensteckkunst. Statt opulenter Sträuße stehen dabei minimalistische und filigrane Arrangements einzelner Blumen, Blätter und Zweige im Mittelpunkt.

Mehr als Dekoration

Aber Ikebana ist mehr als Dekoration. Die jahrhundertealte Tradition steht ganz im Zeichen der Zen-Meditation und folgt nicht nur ästhetischen, sondern auch philosophischen Grundsätzen. Wer sich jetzt an Feng-Shui erinnert fühlt, liegt zwar geografisch, aber nicht inhaltlich falsch. Auch beim Ikebana geht es nämlich um das harmonische Zusammenleben zwischen Mensch und Natur. 
Mittlerweile gibt es in Japan viele verschiedene Schulen für die Gestaltung der floralen Gestecke, die einem mehr oder weniger strengen Regelwerk folgen. Fast alle haben jedoch gemeinsam, dass sich die Gestaltung der Blumenarrangements an drei Hauptlinien orientiert: Himmel (Shin), Menschheit (Tai) und Erde (Soe).

Schlicht und einfach

Beschäftigt man sich näher mit den vielen Regeln und Vorgaben des Ikebana, kann das auf den ersten Blick ganz schön herausfordernd wirken. Wer tiefer in die japanische Welt der Blumen eintauchen möchte, ist mit dem Besuch eines Kurses beim Floristen der Wahl oder auch an Volkshochschulen gut beraten. 

Wenn es Ihnen aber, so wie mir, in erster Linie darum geht, entspannt-kreativ zu sein und sich den Sommer und ein bisschen fernöstliches Flair in die eigenen vier Wände zu holen, dann muss Ikebana nicht kompliziert sein. 
Blumen, Blätter und Zweige für die ersten Versuche finden Sie vielleicht sogar einfach im eigenen Garten oder auf dem Balkon, schmale Vasen und flache Schalen dienen als Wasserspender. Wichtig ist beim Ikebana, dass alle verwendeten Pflanzenteile zur Jahreszeit passen – eine schöne Möglichkeit, einen genaueren Blick auf das zu werfen, was die Natur uns zu bieten hat. 

Die höchste Linie des Arrangements symbolisiert den Himmel. Nur halb so lang sollte der Teil Ihres Gesteckes sein, der für die Menschheit steht. Den kürzesten Teil nehmen jene Blumen und Blätter ein, die die Erde darstellen. Schon bei der Auswahl der einzelnen Komponenten vergeht jede Menge Zeit, in der man sich ganz in seinen Gedanken verlieren kann. Wie beim Origami gilt auch hier: Lassen Sie sich nicht vom Streben nach Perfektion stressen. Erfreuen Sie sich stattdessen an der natürlichen Schönheit der Pflanzen und feiern Sie das perfekt Unperfekte. Ganz wie in der Lehre des Wabi-Sabi heißt es: Schönes muss nicht immer neu und makellos sein. 

Wer keine frischen Blumen zur Hand hat, kann Ikebana übrigens auch mit Trockenblumen üben oder dauerhaft arrangieren. 
Ob Origami oder Ikebana – mit japanischer Handwerkskunst lässt sich auf jeden Fall der eine oder andere freie Nachmittag abwechslungsreich gestalten. Werden Sie kreativ und schicken Sie Ihre Gedanken dabei in ferne Gegenden auf Reisen.

UNSERE BUCHTIPPS:

Wer noch tiefer in die fremden Welten des Bastelns eintauchen möchte und das eine oder andere Stündchen zum Lesen übrig hat, dem legen wir unsere Buchtipps ans Herz: 

  • Makoto Akiba: Faszination Origami, 2021
  • Ayako Graefe: Ikebana. Geist und Schönheit japanischer Blumenkunst, 2010

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