Manchmal will man den Alltag einfach hinter sich lassen. Sie kennen das bestimmt, oder? Und vielleicht geht es Ihnen auch so, dass Sie bei Erholung vor allem an einen richtig gemütlichen Strandurlaub denken? Bei mir war das lange Zeit so, bis mich eines Tages eine Freundin dazu überredet hat, stattdessen mit ihr wandern zu gehen.
Sie denken jetzt vielleicht „Dafür bin ich viel zu unsportlich!“ Dachte ich auch. Dabei muss ein Ausflug in die Natur gar nicht besonders anstrengend sein. Schließlich müssen Sie dabei ja auch nicht gleich zu Beginn die höchsten Berge erklimmen. Vom absoluten Anfänger bis zum Profi gibt es für jedes Level die passenden Wanderrouten. Wer dann noch die wichtigsten Tipps und Tricks für einen gelungenen Wandertag beachtet, kann unterwegs nicht nur die heimische Natur kennenlernen, sondern auch die Seele herrlich baumeln lassen. Warum uns das Eintauchen in die Natur so guttut, lesen Sie übrigens hier.
Entschleunigt unterwegs
Der Weg ist das Ziel. Das gilt beim Wandern ganz besonders. Für mich zumindest ist das Schönste daran nicht, am vorab festgelegten Ende der Strecke anzukommen, sondern all das, was ich unterwegs erlebe. Den Blick schweifen lassen, tief durchatmen und den Alltag dabei ganz weit hinter sich zurücklassen – das ist es, was ich am Wandern liebe.
Und besonders Anfänger tun gut daran, es eher langsam als zu ambitioniert angehen zu lassen. Direkt beim ersten Mal mit Touren über 30 Kilometer zu starten, hat wenig Sinn. Wer sich und seinen Körper überfordert, verliert schnell den Spaß am Wandern. Am besten suchen Sie sich zunächst eine Strecke in Ihrer Nähe aus, die nicht länger als zehn Kilometer ist. Dabei liegt die reine Gehzeit bei circa vier Stunden und es bleibt noch genug Zeit für Pausen und zum Innehalten. Wenn Sie Ihren Körper und das Gelände bereits gut kennen, spricht natürlich auch nichts gegen ausgedehntere Wanderungen. Zum Beginn überlassen Sie das aber lieber den Profis.
Wichtig ist übrigens auch die richtige Begleitung. Zu zweit oder in der Gruppe macht Wandern nicht nur mehr Spaß, es ist, vor allem für Einsteiger, auch viel sicherer.
Von Kopf bis Fuß auf Wandern eingestellt
Nachdem Sie sich eine Route ausgesucht und das Datum fixiert haben, kann es eigentlich auch schon losgehen. Fast. Am Tag vorher sollten Sie unbedingt noch einmal den Wetterbericht überprüfen. Eingefleischte Wanderer und hartgesottene Bergfexe würden vielleicht sagen „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung!“, aber auch das müssen Sie ja nicht gleich bei der ersten Tour am eigenen Leib erfahren. Den Vorhersagen entsprechend können Sie nun zur Temperatur und Witterung passende Schuhe und Kleidung auswählen. Ich trage am liebsten Zwiebellook, um mich möglichst gut anpassen zu können, sollte es doch einen Wetterumschwung geben. Auch eine Kopfbedeckung, die im Bedarfsfall vor Kälte, Regen und zu viel Sonne schützen kann, habe ich immer mit dabei.
Die richtigen Wanderschuhe sollten rutschfest, wasserdicht und vor allem bequem sein. Es lohnt sich, nach dem Kauf zumindest schon mal den einen oder anderen Spaziergang damit zu machen und sie ein wenig einzulaufen, bevor es damit für längere Zeit über Stock und Stein geht. Auch ein gutsitzender und gefüllter Rucksack gehört natürlich zum gelungenen Ausflug. Damit der Tag X möglichst stressfrei ist, packe ich ihn am liebsten schon am Vorabend.
Ich packe meinen Rucksack und nehme mit ...
Generell gilt: Weniger ist mehr! Schließlich wollen Sie beim Wandern nicht unnötiges Gepäck mitschleppen, oder? Die Basics dürfen aber trotzdem nicht fehlen.
Zu den wichtigsten Dingen gehört definitiv die Verpflegung. Hungrig und durstig wandert es sich nämlich gar nicht gut. Ein perfekter Wandertag beginnt mit einem leicht verdaulichen Frühstück mit Müsli oder Vollkornbrot. Für die Pausen unterwegs sind schnelle Energielieferanten am besten geeignet. Ich packe neben Obst, Vollkornbrot und Müsliriegeln gerne noch Schokolade und Studentenfutter ein. Daneben müssen im Rucksack auf jeden Fall noch Getränke Platz finden. Die effektivsten Durstlöscher sind Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte. Je nach Temperatur und Dauer der Wanderung sollten Sie unterwegs mindestens zwei bis vier Liter trinken.
Taschentücher und Taschenmesser, Pflaster und Blasenpflaster, Telefon und Ausweis müssen außerdem immer mit dabei sein. T-Shirt, Pullover oder Jacke zum Wechseln dürfen genauso wenig fehlen wie Regen- und Sonnenschutz. Besonders in luftigen Höhen ist das Wetter oft unberechenbar. Unterschätzen Sie die Stärke der Sonnenstrahlen auch bei bewölktem Himmel nicht. So mancher ist von einer herbstlichen Wanderung schon mit Sonnenbrand zurückgekommen – ich spreche aus eigener leidvoller Erfahrung.
Lernen Sie aus meinen Fehlern: Nehmen Sie unbedingt auch Bargeld mit. Kartenzahlung ist unterwegs oft nicht möglich, wenn Sie einkehren möchten. Und die Geldautomaten sind in freier Wildbahn auch eher dünn gesät.
Dos und Don’ts
Auch wenn Wandern mittlerweile mein Mittel der Wahl ist, um den Kopf freizubekommen, müssen einige Grundregeln doch immer im Hinterkopf bleiben:
- Gekennzeichnete Wege sollten Sie niemals verlassen.
- Die vermeintliche Abkürzung stellt sich oft als unbequemer Umweg heraus.
- Wenn Sie unterwegs auf Tiere treffen, machen Sie um diese, wenn möglich, lieber einen großen Bogen. Auch wenn es noch so verlockend ist: Kühe und Pferde auf Weiden sind nicht zum Streicheln da.
- Wer mit Vierbeiner unterwegs ist, sollte diesen immer angeleint lassen.
- Packen Sie Ihren Müll wieder ein. Spätestens am Ende der Tour kommt der nächste Mülleimer ganz bestimmt. Die anderen Wanderer und vor allem die Natur werden es Ihnen danken.
- Sie merken, dass die Kräfte schwinden oder trauen dem Wetter nicht über den Weg? Dann kehren Sie lieber um, statt sich bis ans Ziel durchzukämpfen.
Ist Ihre Wanderlust nun geweckt? Wenn Sie unsere Tipps beachten, steht einem gelungenen Ausflug nichts mehr im Weg. Und danach? Belohnen Sie sich doch für die zurückgelegten Kilometer mit einem entspannenden Bad. Mit diesen einfachen Rezepten für selbstgemachte Badezusätze findet jeder Wandertag einen perfekten Abschluss.