Fotografieren auf Reisen ist so einfach wie nie zuvor geworden. Schließlich ist das Smartphone so gut wie immer in der Hosentasche und auf Knopfdruck einsatzbereit. Richtig gute Bilder aus dem Urlaub mitzubringen, ist dadurch aber nicht unbedingt leichter geworden. Fotos, die einem das Erlebte wieder in Erinnerung rufen und die auch die Daheimgebliebenen begeistern können, sind nicht nur tolle Andenken, sondern oft auch richtige kleine Kunstwerke. Wie gelingt das, ohne ein Profi mit teurer Ausrüstung zu sein?
Lernen Sie Ihr Reiseziel kennen
Wie ist das Wetter? Wann wird es dunkel? Welche Sehenswürdigkeiten gibt es? Sich über diese Dinge schon vorab Gedanken zu machen, hat jede Menge Vorteile. Es steigert nicht nur die Vorfreude, sondern Sie sind dadurch auch besser vorbereitet und wissen, was Sie erwartet. Und obendrein werden Sie wahrscheinlich mit offeneren Augen durch die fremden Straßen und Wälder spazieren oder an Stränden entlanggehen, wenn Sie sich schon vorher Gedanken darüber machen, worauf Sie besonders achten möchten.
Finden Sie die richtige Kamera
Minimalist oder Perfektionist? Möchten Sie auf der Jagd nach dem perfekten Bild den ganzen Tag eine Spiegelreflexkamera und Objektive mit sich herumtragen? Oder passt eine kleine Kamera, die in der Hosentasche oder im Rucksack Platz findet, besser zu Ihnen? Es wäre doch schade, wenn Sie ohne Bilder von der Reise zurückkommen würden, weil Ihnen die Ausrüstung dann doch zu schwer war und im Hotelzimmer bleiben musste. Egal, welche Kamera es am Ende in ihr Urlaubsgepäck schafft – auf keinen Fall fehlen dürfen Speicherkarten, Ladegerät und Ersatzakkus!
Lernen Sie Ihre Kamera kennen
Unterwegs werden Sie wahrscheinlich weder Lust noch Zeit haben, sich mit der Bedienungsanleitung herumzuschlagen. Außerdem muss es, gerade auf Reisen, beim Fotografieren manchmal ziemlich schnell gehen. Deshalb ist es ratsam, sich schon vor der Abreise mit der Kamera, ihren Einstellungen und Funktionen vertraut zu machen, besonders dann, wenn Sie ein neues Gerät einpacken möchten.
Wechseln Sie die Perspektive
Von berühmten Sehenswürdigkeiten gibt es zahlreiche Fotos, die alle sehr ähnlich aussehen. Klar, schließlich muss man den Eiffelturm bei einem Besuch in Paris, die Tower Bridge beim London-Trip oder den Stephansdom bei einer Wienreise gesehen haben. Hinterher fragt man sich dann, warum man nicht eine Postkarte mit dem berühmten Motiv gekauft hat. Auf der sind wenigstens die vielen Menschen nicht mit drauf, die man an viel besuchten Orten ständig vor der Linse hat. Die Lösung für dieses Problem ist ein Perspektivenwechsel! Versuchen Sie, das Objekt der Touristenbegierde aus einem ungewöhnlichen Winkel zu fotografieren, gehen Sie in die Knie, stellen Sie sich auf eine Parkbank, machen Sie einen Schritt zur Seite. In der Morgen- oder Abenddämmerung kann das veränderte Licht Ihr Foto zu etwas ganz Besonderem machen. Ein weiterer Vorteil ungewöhnlicher Uhrzeiten ist außerdem, dass sich der größte Besucherandrang so oft umgehen lässt.
Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche
Ob Momentaufnahme vom Stadtbummel, Sonnenuntergang am Strand oder Landschaftsfoto – die meisten Hobbyfotografen neigen dazu, einen viel zu großen Bildausschnitt zu wählen. Ich gehöre jedenfalls zu denjenigen, die so viel wie möglich aufs Bild bekommen möchten. Sie auch? Versuchen Sie es stattdessen einmal mit der Reduktion auf ein einprägsames Detail. Fragen Sie sich, was die zentrale Botschaft des Bildes sein soll und fokussieren Sie anschließend darauf.
Treiben Sie’s bunt
Auf der Suche nach einem Motiv, dass wir unbedingt festhalten und mit nach Hause bringen möchten, achten wir häufig vor allem auf Objekte. Die spezielle Atmosphäre eines Ortes, die Stimmung, in der man selbst zum Zeitpunkt der Aufnahme ist, Gerüche und Geräusche lassen sich aber oft viel besser mit Farben ausdrücken. Halten Sie deshalb die Augen nach besonders kräftigen Farben oder spannenden Kontrasten offen, die Sie mit Ihrer Kamera einfangen können.
Denken Sie an sich selbst
Vergessen Sie bei aller Begeisterung für das Einfangen spannender Eindrücke und Motive nicht, auch mal an sich selbst zu denken. Machen Sie unterwegs ein paar Selfies oder bitten Sie andere Menschen, ein Foto von Ihnen zu machen. Auch wenn Sie sich hinter der Kamera wohler fühlen – ich habe mich nach der Rückkehr aus dem Urlaub schon oft darüber geärgert, dass es keine Bilder gibt, die mich auf Reisen zeigen.
Seien Sie oldschool und kreativ
Zu guter Letzt noch ein Tipp, der dafür sorgen soll, dass Sie lange Freude an Ihren Urlaubsfotos haben: Lassen Sie zumindest eine Auswahl ausarbeiten. Ob im Fotolabor oder mithilfe des eigenen Druckers – machen Sie aus Ihren Schnappschüssen Erinnerungen zum Anfassen. Auch wenn die Zeiten, in denen man die Filme entwickeln lassen und geduldig auf die fertigen Bilder warten musste, längst vorbei sind – nie lassen sich die Gefühle einer längst vergangenen Reise wieder so heraufbeschwören wie beim Durchblättern eines Fotoalbums. Noch persönlicher wird es, wenn die Fotos Teil eines Reisetagebuchs sind. Wie Sie dieses besondere Andenken am besten gestalten, erfahren Sie hier. Das Lieblingsfoto macht sich vielleicht sogar als Poster oder auf eine Leinwand gedruckt an der Wand gut und hilft gegen allzu viel Fernweh.
Ob Fernreise oder Städtetrip, Badeurlaub oder Auszeit in den Bergen – der nächste Urlaub kommt bestimmt. Mit unseren Tipps und Tricks fangen Sie die schönsten Momente ein und halten Sie sie für immer fest. Gute Reise und frohes Knipsen!