Im Kampf gegen das Müllproblem in den Bergen

Wir leben in einer Zeit, in der es einen enormen Überschuss an Plastik gibt. Wir kennen dieses Problem aus den Ozeanen, jedoch beherrscht diese Thematik mittlerweile auch unsere Berglandschaften. Was wir dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Jeder Einzelne macht einen Unterschied

Wir wandern, um unseren Kopf freizubekommen, um die Natur zu genießen, um abzuschalten und Sport zu treiben, wir gehen in die Berge, um neue Energie zu tanken, weil uns die Berge so viel geben, ohne dass wir sie danach fragen. Doch immer häufiger und vor allem immer öfter an abgelegenen Plätzen stoßen wir auf Müll. Das sogenannte Littering (das Wegwerfen oder Liegenlassen kleinerer Mengen Abfall, ohne die bereitstehenden Entsorgungsstellen zu benutzen) häuft sich in den letzten Jahren immer mehr an. Ein bedeutender Grund dafür ist der immer stärker werdende Tourismus in den Bergen sowie das allgemein steigende Interesse am Wandern und Bergsteigen in der Bevölkerung. Nicht immer muss das Littering mutwillig sein, oftmals fällt ein Stück Plastikverpackung einfach beim Herausnehmen der Trinkflasche auf den Boden, jedoch ist es wichtig, dass wir alle einmal mehr um uns schauen und sicherstellen, dass wir nichts versehentlich verlieren. Wir sollten alle zusammenhalten, wir sitzen alle im selben Boot und nur gemeinsam schaffen wir es, die Natur sauber zu halten. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich Müll, den ich auf den Wegen oder in der Natur finde, in meinen Rucksack packe und bei der nächsten Möglichkeit entsorge, und ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen meinem Handeln folgen und in Zukunft Gleiches tun.

Warum der Müll weggeworfen wird

Pauschal kann man diese Frage so nicht beantworten. Leider liegt es oftmals daran, dass das Bewusstsein für Müll fehlt und es für viele einfach „normal“ ist, ihren Abfall in der Natur wegzuwerfen. Oftmals wird Müll auch gar nicht als solcher wahrgenommen und man denkt gar nicht darüber nach, was man so im Wald liegen lässt. Wussten Sie, dass auch das Wegwerfen von Obstschalen als unerlaubte Abfallentsorgung zählt und somit eine Ordnungswidrigkeit ist? Auch Zigarettenstummel z.B. werden zu erheblichen Umweltbelastungen, denn sie enthalten Mikroplastik sowie Chemikalien und benötigen mehrere Jahre, um zu verrotten. Ein anderer Grund, warum der Müll oftmals in der Natur landet und nicht wieder im Rucksack, ist der, dass viele Menschen die eigenen Rucksäcke durch ihren Müll nicht verschmutzen wollen. Wer kennt das nicht? Leere Verpackungen und Essensreste bleiben dann versehentlich im Rucksack vergessen und beim nächsten Ausflug hat man eine unschöne Überraschung. Um dies zu vermeiden, kann einfach vorab ein Müllsack mitgenommen werden, sodass der Berg und der Rucksack sauber bleiben. 

Die Zukunft liegt in wiederverwendbaren Produkten

Die Müllvermeidung beginnt schon bei der Planung der Tour daheim, denn am besten sollte man den Müll schon gar nicht erst mit auf den Berg nehmen. Einwegverpackungen bleiben am besten zu Hause und die Plastiktüte wird gegen eine Brotbox eingetauscht. Auch bei Plastikflaschen sollte man auf wiederverwertbare Behälter setzen. Da Glasflaschen oftmal sehr schwer sind, kann ich Alu-Trinkbehälter sehr empfehlen. Diese sind nicht nur leichter als Glasflaschen, sondern halten die Getränke auch länger warm oder kalt. Je weniger Müll wir auf den Berg hinauftragen, desto weniger müssen wir auch wieder heruntertragen. Mit diesen Tricks löst man direkt zwei Probleme – einerseits wird der Plastikverbrauch reduziert und andererseits kann man sich auf lange Sicht sogar etwas sparen, da man wiederverwendbare Produkte über mehrere Jahre hinweg benutzen kann.

Wissenswerte Müll-Fakten:

  • Zigarettenstummel enthalten bis zu 4.000 schädliche Substanzen, ein Stummel kann bis zu 60 Liter Wasser verunreinigen und braucht bis zu fünf Jahre, um zu verrotten.
  • Eier- und Obstschalen brauchen sechs Monate bis ein Jahr und Bananen- und Orangenschalen bis zu fünf Jahren, um zu verrotten.
  • Plastikflaschen sind erst nach 300 Jahren verschwunden und Aludosen benötigen sogar 500 Jahre.
  • Ein Taschentuch braucht je nach Witterung 3-6 Monate, um zu verrotten.
  • Ein Mund-Nasen-Schutz benötigt bis zu 450 Jahre, um zu verrotten.
  • Glasflaschen brauchen ganze 4.000 Jahre, um zu verrotten.
  • Glasscherben und Dosen führen bei Wildtieren vermehrt zu äußeren sowie inneren Verletzungen und sie verenden oftmals qualvoll, doch auch für den Menschen stellen Scherben eine Gefahr in der Natur dar.
  • Zersetzter Plastikmüll, sogenanntes Mikroplastik, gelangt ins Trinkwasser und in die Nahrungskette und kehrt auf diesem Weg zu uns Menschen zurück.

Unsere Ökosysteme reagieren sensibel auf Einflüsse durch den Menschen und genau aus diesem Grund müssen wir rücksichtsvoller mit der Tier- und Pflanzenwelt umgehen. Das Littering ist somit nicht nur ein ästhetisches Problem in der Natur, sondern schadet uns und der Umwelt erheblich.

Tipps, für saubere Berge

Nun stelle ich Ihnen meine ganz persönlichen Tipps für saubere Berge vor:

  • Wiederverwendbare Flaschen verwenden
  • Wiederverwendbare Dosen verwenden
  • Vorausdenken bei der Tourenplanung und schon vorab so gut wie möglich auf Plastikverpackungen verzichten
  • Müllbeutel im Rucksack (diese gibt es auch wiederverwendbar)
  • Einmal mehr hinter sich schauen, ob man nicht versehentlich etwas verloren hat
  • Wenn man Müll auf den Bergen findet, diesen mitnehmen und bei der nächsten Möglichkeit entsorgen


Nur gemeinsam werden wir es schaffen, die Natur und unsere Berge sauber zu halten. Deshalb ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und uns für das Richtige entscheiden: die Berge müllfrei zu halten. 

Gastautorin: Anna Maria Gürtler von @annamaria.guertler

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