Silvester ist ein Tag, um auf die vergangenen 365 Tage zurückzublicken und sich Gedanken über Ziele und Vorsätze für das neue Jahr zu machen. Endlich regelmäßig in das Fitnesscenter gehen, dass man schon seit Monaten bezahlt. Wöchentlich Zeit für sich einplanen. Oder vielleicht diesmal wirklich mit dem Rauchen aufhören. Doch woher kommt der Name Silvester eigentlich?
Silvester
Als Namensgeber gilt Papst Silvester I., der von 314 bis 335 die Kirche lenkte. Er starb am 31. Dezember 335. Weil er als Heiliger verehrt wird, wurde sein Todestag zugleich sein Namenstag. Zum Jahreswechsel läuten daher auch die Kirchenglocken. Abgesehen davon hat der 31. Dezember als Datum, weder bei uns noch in anderen Ländern, einen religiösen Hintergrund.
24 Stunden knallende Korken
Der Jahreswechsel findet nicht in allen Ländern gleichzeitig statt. Den Anfang machen die Länder an der Datumsgrenze im Pazifischen Ozean. So starten die Bewohner von Samoa und den Line-Inseln (Kiribati) bereits 13 Stunden vor uns in das Jahr 2022. Danach lassen stündlich weitere Länder entlang des Äquators die Korken knallen. Den Abschluss macht Amerikanisch-Samoa. Dort wird um 12 Uhr unserer Zeit angestoßen. Kurios: Auf dem unabhängigen Samoa, nur etwa 220 Kilometer entfernt, liegt Silvester dann bereits mehr als einen Tag zurück. Somit wird 24 Stunden lang in unterschiedlichen Teilen der Welt gefeiert.
The same procedure as every year!
Nicht nur der Zeitpunkt für den Jahreswechsel, sondern auch die Traditionen und Bräuche sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Von Bleigießen über rote Unterwäsche bis hin zum Anzünden von Vogelscheuchen ist alles dabei. Haben Sie vielleicht auch einen Brauch, den Sie jedes Jahr zelebrieren?
Im Dreivierteltakt ins neue Jahr
Zu Mitternacht heißt es in Österreich „Darf ich bitten?“. Im Anschluss an die zwölf Glockenschläge der Pummerin im Wiener Stephansdom wird im Dreivierteltakt Wiener Walzer getanzt. Um herauszufinden, was das neue Jahr bereithält, wird in vielen Haushalten nach Mitternacht Blei gegossen. Dem Aberglauben nach sollen die unterschiedlichen Formen voraussagen, wie das nächste Jahr wird. Kann man etwa einen Fisch erkennen, so steht ein Geldsegen ins Haus. Zwar ist das Gießen von Blei mittlerweile seit einigen Jahren verboten, die Alternativen mit Wachs oder Zinn sind aber weiterhin beliebt.
Manche sehen zu Silvester rot
In einigen Ländern, wie etwa Italien, Mexiko und Chile, ist es Tradition, zum Jahreswechsel rote Unterwäsche zu tragen. Dem Träger oder der Trägerin soll somit im nächsten Jahr viel Glück, Erfolg, Gesundheit, Liebe und Leidenschaft zuteil werden. Wichtig ist dabei allerdings, dass die Unterwäsche nach dieser Nacht weggeworfen wird.
12 Träubchen gegen das Unheil
Während um Mitternacht die meisten fröhlich „Prosit Neujahr“ rufen oder ihre Liebsten küssen, haben die Spanier den Mund voll. Bei jedem Glockenschlag muss eine Weintraube in den Mund genommen und ein Wunsch ins Universum gesendet werden. Insgesamt zwölf Trauben müssen den Weg in den Mund finden. Verzählt man sich oder kommt mit den Wünschen nicht nach, dann droht, dem Aberglauben nach, Unheil im nächsten Jahr.
Das alte Jahr „verbrennen“
Vielerorts werden zu Silvester Feuerwerkskörper angezündet. In Ecuador hingegen sind es Vogelscheuchen, die sogenannten Muñecas. Die menschenähnlichen Figuren werden mit Briefen, Fotos und persönlichen Gegenständen verziert, die die negativen Ereignisse aus dem vergangenen Jahr symbolisieren. Damit die bösen Geister nicht ins neue Jahr mitgenommen werden, werden sie davor feierlich verbrannt. So kann mit positiver Energie und neuen Kräften ein neues Jahr begonnen werden.
Wie und wann Silvester gefeiert wird, ist also in den verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich. Eines haben die Bräuche allerdings gemein: Die negativen Geister des Vorjahres sollen hinter sich gelassen und ein positiver Start in ein neues Jahr mit viel Glück, Gesundheit und Erfolg ermöglicht werden.
Egal, wie Sie feiern: Wir wünschen Ihnen einen guten Rutsch und viel Glück, Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr!
Spotify-Playlist: Soundfeuerwerk
Für einen beschwingten Start ins neue Jahr gibt es in unserer Silvester-Playlist musikalische Knaller, für alle, die nicht nur im Dreivierteltakt ins neue Jahr tanzen wollen.