Wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, verbringen wir wieder mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Obwohl ich Herbst und Winter mindestens genauso gern mag wie Frühling und Sommer, kann es dann schon mal passieren, dass ich Sonne und Natur vermisse. Natürlich kann man auch in der kalten Jahreszeit schöne Spaziergänge an der frischen Luft machen, aber wenn es draußen stürmt und schneit, ist die Überzeugungskraft des inneren Schweinehunds immer besonders groß und ich mache es mir doch lieber drinnen gemütlich. Dafür habe ich dann aber oft Lust auf DIY-Projekte, bei denen ich mich kreativ austoben kann. Geht es Ihnen auch so? Dann haben wir den perfekten Trend aufgespürt, der nicht nur für schöne Bastelstunden, sondern auch für ein hübsches Zuhause sorgt.
Deko-Trend gegen Winterblues
Was tun gegen den Winterblues? Ständig neue Schnittblumen kaufen, um ein bisschen mehr Farbe in die Wohnung zu bringen? Das kann auf die Dauer ganz schön teuer werden und ist, je nach Herkunft der Blumen, auch nicht immer nachhaltig. Das Wohnzimmer mit Topfpflanzen in einen Dschungel verwandeln? Dafür fehlt mir leider der grüne Daumen.
Für alle, denen es genauso geht wie mir, könnte DER Deko-Trend des Jahres die perfekte Lösung sein: Trockenblumen! Ob Lifestyle-Magazin, Interieur-Blogs oder schicke Schaufenster – an kunstvollen Arrangements aus konservierten Blättern und Blüten kommt man derzeit kaum vorbei. Vom verstaubten Image, das getrockneten Blumen lange anhaftete, ist weit und breit keine Spur mehr. Die Auswahl im Blumenhandel, in Einrichtungshäusern und Onlineshops ist riesig und reicht von einzelnen Getreidehalmen und Gräsern bis zu opulenten Sträußen und Gestecken, die garantiert auch Menschen mit einem eher braunen Daumen lange Freude bereiten. Bevor Sie jetzt einen kleinen Shoppingtrip planen: Trockenblumen sind nicht nur der diesjährige Liebling aller (Hobby-)DekorateurInnen, sondern auch das perfekte DIY-Projekt für Regentage und dunkle Abende! Wir verraten, wie Sie frische Blumen ganz einfach haltbar machen können – vielleicht nicht für die Ewigkeit, aber auf jeden Fall für die nächste Saison!
Blumen selber trocknen
Wie heißt es so schön: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Dieses Sprichwort gilt auch dann, wenn Sie frische Schnittblumen konservieren möchten.
Sind die Blumen schon welk oder haben ihre Farbe verloren, ist es meistens auch zum Trocknen schon zu spät. Auch wenn der Abschied von der frischen Blütenpracht mitunter schwerfällt – es lohnt sich, mit dem Trocknen so früh wie möglich zu beginnen, um die Blumen in ihrer schönsten Form festzuhalten. Übrigens können Sie nicht nur gekaufte Schnittblumen, sondern auch Zweige von winterblühenden Sträuchern oder Beeren für Ihr persönliches Trockenblumenarrangement verwenden. Eine kleine Übersicht über Pflanzen, die sich bei Eis und Schnee von ihrer schönsten Seite zeigen, finden Sie hier.
Mit diesen Methoden erleben Sie Ihr trockenes Wunder:
Natur pur
Nehmen Sie die Blumen aus der Vase und trocknen Sie die Stiele mit Küchenpapier oder einem Tuch gründlich ab. Nicht mehr ganz frische Blüten oder Blätter sollten Sie am besten gleich entfernen. Zum Trocknen werden die Blumen anschließend kopfüber aufgehängt. Umwickeln Sie dafür die Stiele mit einem Bindfaden – fest genug, damit sie nicht herausfallen, aber auch nicht so fest, dass die Schnur in die Stängel schneidet. Aufhängen sollten Sie die Blumen am besten an einem trockenen, dunklen Ort. Nach zwei bis vier Wochen, abhängig von Raumklima und Temperatur, sind die Blumen vollständig getrocknet und bereit für den Einsatz als trendige Deko-Elemente. Damit auch wirklich alles an Ort und Stelle bleibt, können Sie den Strauß mit Haarspray einsprühen. Was der Frisur bei Wind und Wetter den nötigen Halt verleiht, funktioniert auch bei Blütenblättern und Co.
Einer meiner Favoriten ist übrigens die lila Wunderwaffe Lavendel. Der sorgt später nicht nur für lila Farbakzente, sondern verbreitet schon während des Trocknens seinen herrlichen Duft. Und wenn der Lavendel irgendwann doch wieder aus der Vase verbannt werden soll, gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für die getrockneten Blüten.
Wenn es schnell gehen soll: Trockensalz und Kieselgel
Wenn es schneller gehen soll, probieren Sie es doch mal mit Trockensalz. Diese Methode ist besonders dann zu empfehlen, wenn Sie keinen ganzen Strauß, sondern einzelne Blumen haltbar machen möchten. Sie brauchen dafür neben Trockensalz außerdem einen verschließbaren Behälter, der groß genug für die Blumen ist. Füllen Sie diesen zunächst mit ein wenig Trockensalz. Legen Sie danach die Blumen mit der Blüte nach unten vorsichtig darauf und bedecken Sie sie anschließend vollständig mit dem Salz. Bereits nach einer Woche sollte das Salz den Pflanzenteilen die Feuchtigkeit vollständig entzogen haben und das Dekorieren und Arrangieren kann beginnen.
Ganz ähnlich funktioniert die Anwendung mit Kieselgel. Mithilfe des Granulats trocknen Blumen bereits nach zwei bis sechs Tagen. Ein weiterer Vorteil dieser Methode: Das Kieselgel kann nicht nur wiederverwendet werden, sondern hält auch die Farben der Blumen besonders frisch und lebendig.
Gepresste Blumen (wie) aus dem Bilderbuch
Platzsparender als ein Trockenblumenstrauß, aber nicht weniger schön und garantiert staubfrei sind gepresste Blumen hinter Glas. Dafür lassen sich Blüten und einzelne Blätter ganz einfach zwischen zwei Buchdeckeln trocknen. Der dicke Wälzer in Ihrem Bücherregal, um den Sie sonst immer einen großen Bogen machen, ist genau richtig dafür. Legen Sie zwischen zwei Buchseiten altes Zeitungspapier oder Löschpapier, platzieren Sie darauf vorsichtig die Blüten und Blätter, klappen Sie das Buch zu und warten Sie zwei bis vier Wochen, ehe Sie das Buch wieder aufschlagen. In dieser Zeit können Sie das Ganze auch noch mit weiteren Büchern beschweren. Sind die Blumen vollständig getrocknet, nehmen Sie sie vorsichtig vom Papier; eine Pinzette kann dabei wertvolle Dienste leisten. Anschließend können Sie die Pflanzenteile zum Beispiel auf farblich passendem Tonpapier arrangieren, ankleben und in einen Bilderrahmen geben. Mit dieser Methode bringen Sie den Deko-Trend der Saison nicht nur schnell und einfach an die eigenen vier Wände. Ein Bild aus Trockenblumen kann auch eine schöne Alternative zum Urlaubsfoto sein. Ich habe zum Beispiel auf meiner letzten Reise einige Blüten auf einer Wanderung gesammelt. Jetzt hängen Sie neben Familienfotos über meinem Sofa und versetzen mich bei jedem Blick sofort wieder in nostalgische Urlaubsstimmung. Besser kann ein DIY-Projekt gar nicht sein, oder?
Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden – wir wünschen viel Vergnügen beim Trocknen und Dekorieren!