Fix und foxi?

Wenn die Erschöpfung einen mit nach unten in ein tiefes Loch ziehen will, hilft nur Gegenwehr. Die gute Nachricht: Bereits einfache Übungen können dabei helfen und einen echten Unterschied machen.

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Müde? Ausgelaugt? Gestresst? Genervt? Planlos? Ziellos? Kurz vorm Sich-selbst-Eingraben? Solche Tage kommen vor. Manchmal sind es auch Wochen oder Monate. Das Leben hält oft unerwartete Überraschungen bereit, ganz egal wie der ursprüngliche Plan war, und damit auch Lebensphasen, die weniger lustig sind. Anstrengend, stressig, vielleicht auch unfair und hart. Kein Wunder, dass man sich dann oft fühlt, als wäre man fix und fertig mit der Welt.

Was man tun kann, wenn man gefühlt gar nichts mehr tun will

Ob es zyklusbedingt ist, die Lebenssituation den Anlass dazu gibt oder es schon länger einfach nicht laufen will: Was hilft, ist als Erstes schlichtes Annehmen. Klingt vielleicht komisch, ist aber so. Nimmt man an und akzeptiert, was ist, schafft man damit auch Platz für Emotionen wie Schmerz, Trauer, Ärger und Wut. Und die dürfen sein. Und sie dürfen auch raus. Lassen Sie Dampf ab, wenn Ihnen danach ist, und wenn es hilft, in Kissen zu schlagen und zu schreien, warum nicht? Auch Weinen ist unheimlich befreiend, egal, wie alt man ist. Ziehen Sie sich an einen sicheren Ort zurück und lassen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf. Das ist der erste Schritt zur Besserung, wenn sich die Welt gefühlt gegen Sie verschworen hat.

Schritt Nummer zwei ist Achtsamkeit, was in unserem Zusammenhang v. a. auch bedeutet, achtsam mit sich selbst umzugehen. Was brauche ich? Was würde mir jetzt guttun? Wer würde mir jetzt guttun? Oft sind es gar nicht die großen Dinge, sondern die kleinen, die uns wieder Kraft und Energie schenken. Allein sein und Zeit für sich haben, um den Kopf zu klären. Zu lesen und so indirekt die Gedanken zu ordnen. Zeit mit dem Kind, das frei und unbelastet spielt. Zeit mit der besten Freundin, die genau weiß, wie sie uns wieder aufrichten kann. Zeit mit Freunden, die uns mit ihrer Freude anstecken. Zeit beim Sport, um den Kopf auszulüften. Zeit beim Spazierengehen in der Natur, wo wir nichts müssen, sondern einfach sein können.

Ist wirklich Feuer am Dach, hilft es, sich für einige Tage herauszunehmen. Heraus aus allen Verpflichtungen, wo immer es möglich ist.

Einfach, aber gut

Ist der Fix-und-Foxi-Zustand weniger intensiv, helfen Achtsamkeitsübungen im Alltag, die man wirklich immer und überall machen kann, die uns erden und wieder in unsere Mitte bringen: Legen Sie den Fokus beispielsweise auf Ihre Wahrnehmung von ganz Alltäglichem. Sehen, hören, schmecken, riechen und ertasten Sie ganz bewusst. Wie fühlt es sich an, wenn das Wasser unter der Dusche auf unsere Haut trifft? Wie riecht der Kaffee? Wie fühlt sich die Tastatur unter ihren Fingern an, wenn Sie tippen? Was hören Sie in Ihrer Umgebung? Wie schmeckt das Mittagessen? Und wie sieht die Rinde des Baumes, an dem Sie täglich vorbeigehen, eigentlich von der Nähe aus? Spüren Sie währenddessen in sich hinein, nehmen Sie einfach nur wahr, ganz ohne zu bewerten oder zu urteilen.

Ebenso können Sie in Ihren Körper hineinfühlen und ihn von den Füßen bis zum Kopf durchscannen. Und zwar auch dann, wenn Sie gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind oder in der Badewanne liegen. Konzentrieren Sie sich dabei lediglich auf die verschiedenen Körperteile. Wie fühlen sich Ihre Füße an? Ihre Unterschenkel? Knie? Oberschenkel? Hüften und Beckenraum? Gesäß? Ihr Bauch, Brustkorb, Ihre Rippen, Schlüsselbeine? Ihr unterer, mittlerer und oberer Rücken? Schultern? Arme? Ihre Hände und Finger? Nacken und Halswirbelsäule? Hinterkopf? Haaransatz, Stirn, Augen, Wangen, Nase, Ohren, Mund, Lippen, Kinn und Kiefer? Lassen Sie alles locker, atmen Sie ruhig und beobachten Sie einfach, wie Sie sich fühlen. Versuchen Sie, sich für diese Übung sieben bis zehn Minuten Zeit zu nehmen. Sie können auch immer wieder von vorne damit anfangen, damit Sie sich an den Ablauf gewöhnen. Seien Sie einfach im Jetzt und spüren Sie in sich hinein.

Was ebenfalls immer hilft und Sie noch dazu immer und überall dabeihaben, ist Ihr Atem. Unterschätzen Sie nie seine Macht, er kann nämlich unheimlich viel für uns tun. Unser Atem kann uns beruhigen, er kann uns aber auch aktivieren. Zum Beruhigen setzen Sie am besten auf eine lange Ausatmung. Atmen Sie dafür durch die Nase ein und aus. Mit jeder Einatmung hebt sich der Bauch sanft, mit jeder Ausatmung zieht der Bauchnabel leicht nach innen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Schultern und Nacken leicht verspannen, dann lassen Sie diese ganz bewusst mit jeder Ausatmung ganz locker absinken. Einatmen, großer Bauch. Ausatmen und die Schultern locker lassen. Versuchen Sie das Ganze mal mit geschlossenen Augen. Drei tiefe Atemzüge ohne Druck, einfach nur atmen und die Augen dabei geschlossen halten. Ja, am besten jetzt!

Und, besser? Atmen hilft uns ungemein und hätte eigentlich ein eigenes Unterrichtsfach in der Schule verdient. Wann immer also alles zu viel, zu hektisch, zu mühsam oder nervig wird: Atmen Sie! Atmen Sie ganz bewusst, entspannen Sie dabei Ihre Schultern und den Nacken. Und – Profi-Tipp – entspannen Sie auch ganz bewusst Ihre Stirn, die Haut zwischen den Augenbrauen, die Wangen und v. a. den Kiefer. Jede Art von Spannung von außen erzeugt auch rasch Spannung in unserem Körper. Lassen Sie los! Damit ist der erste Schritt zu mehr Leichtigkeit, Energie und besserer Laune direkt getan.

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