Eine Gastritis ist wörtlich übersetzt eine Magenentzündung, bezeichnet aber im allgemeinen eine entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Magens, also eine Magenschleimhautentzündung. Im Unterschied zu einer akuten Gastritis, die normalerweise nach kurzer Zeit vollständig ausheilt, bringt die chronische Gastritis immer wiederkehrende Magenschmerzen mit sich. Meistens wird die chronische Gastritis durch ein Zuviel an Magensäure ausgelöst.
Wodurch entsteht die übermäßige Bildung von Magensäure?
Die Magensäure ist für eine einwandfreie Verdauung notwendig. Es gibt aber Einflüsse, die dazu führen können, dass zuviel Magensäure gebildet wird. Dann reicht der Magenschleim, der normalerweise die Schleimhaut schützt, nicht mehr aus, was zu Reizungen und Entzündungen führt.
Wer unter chronischen Magenbeschwerden leidet, kann diese am besten über die Nahrung beeinflussen.
Folgende Faktoren in der Nahrung lösen besonders häufig Magenbeschwerden aus:
- Erhitztes Fett und scharf angebratene oder frittierte Speisen
- Fettes Fleisch, Wurst oder Käse
- Kochend heiße oder eiskalte Speisen und Getränke
- Scharfe Gewürze und sehr salzige Speisen
- Sehr süße Speisen
- Rohes Obst und Gemüse
- Speisen, die Essig- oder Fruchtsäuren enthalten
- Alkoholische Getränke, vor allem "Hochprozentiges"
- Kaffee
- Große Nahrungsbrocken, schlecht gekaut
- Blähende Speisen
Das ist meistens gut verträglich:
- Brot, nicht zu frisch
- Kartoffeln, Teigwaren, Reis, Semmelknödel ohne Zwiebel
- Zarte Fleischsorten und fettarmer Fisch
- Topfen, Frischkäse und fettarmer, nicht zu reifer Käse
- Gut verträgliche Obstsorten, wie Apfel, Banane, Heidelbeeren und gekochtes Obst als Kompott oder Mus
- Blattsalate und gedünstetes Gemüse wie Karotten, Sellerie, Fenchel oder Zucchini
- Butter, nicht erhitzt und Sahne, sparsam verwendet
- Pflanzenöle, nicht erhitzt, sparsam verwendet
Es ist sehr wichtig herauszufinden, welche Nahrungsmittel individuell gut oder weniger gut verträglich sind! Jeder Magen reagiert anders. Unter Umständen können auch "Diät-Nahrungsmittel" Beschwerden auslösen. Der Magen reagiert aber schnell und macht sich durch Schmerzen bemerkbar. Menschen mit Magenproblemen dürfen sich in dieser Hinsicht vertrauen: Wenn Sie wissen, dass Sie etwas nicht vertragen, meiden Sie es, auch wenn es auf einer Diätliste steht!
Um möglichen "Übeltätern" schneller auf die Spur zu kommen, kann es helfen, über mehrere Tage ein Essensprotokoll zu führen. Zu der genauen Angabe von Essen und Trinken ist es sinnvoll, dazu zu schreiben, wie es dem Magen geht. So ist es möglich, im nachhinein genau zu überprüfen, welches Essen gut oder weniger gut vertragen wurde.
Da der Magen auf übermäßige Dehnung empfindlich reagiert, ist es auch zu empfehlen, mehrmals täglich kleinere Portionen zu essen.
Wer besonders im nüchternen Zustand Magenschmerzen hat, sollte auf eine kleine Spätmahlzeit Wert legen. So wird die Magensäure zur Verdauung gebraucht und greift weniger die Magenschleimhäute an.
Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts
Basisch wirkende Lebensmittel können ausgleichend auf zu viel Säure im Magen wirken. Dazu zählen vor allem naturbelassene pflanzliche Nahrungsmittel, die basische Mineralstoffe enthalten. Diese sind roh oft schlecht verträglich. Durch die richtige Zubereitung können aber die wasserlöslichen Mineralien weitgehend erhalten bleiben: indem man Obst, Gemüse und Kartoffeln entweder dünstet, dämpft oder das Kochwasser, das den überwiegenden Teil der Basenbildner enthält, weiter verwendet. In Gemüsebrühe und Kräutertee sind ebenfalls diese wertvollen Stoffe gelöst, sie eignen sich sehr gut dazu den Magen zu beruhigen.
Nicht nur die Zusammenstellung der Ernährung ist für die Verträglichkeit ausschlaggebend, sondern auch die Art der Nahrungsaufnahme: der Magen reagiert auf Stress! Das bedeutet: Im Stehen oder Gehen schnell hinuntergewürgtes Essen wird dem Magen nicht behagen, auch wenn es Diätkost ist. Dafür kann es durchaus sein, dass man ein "ungünstigeres" Essen verträgt, wenn man es in Ruhe isst, gut kaut und beim ersten Sättigungsgefühl das Besteck weglegt.
Natürlich ist Stressvermeidung nicht nur im Zusammenhang mit dem Essen wichtig! Je mehr Stress und Anspannung das Leben bestimmen, desto "saurer" reagiert der Magen! Entspannung fördert die Heilung der Magenschleimhaut. Manchmal hilft es mehr, eine Entspannungstechnik wie autogenes Training, zu erlernen als eine strenge Diät einzuhalten!
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl: Je mehr Sie auf die Reaktion Ihres Körpers achten und darauf eingehen, desto weniger Beschwerden werden Sie haben!