Das PCO-Syndrom ist ein typisches Frauenleiden: Wenn die jugendliche Akne auch im Erwachsenenalter bestehen bleibt, sich unweibliche Körperbehaarung auftut und die Regel ausbleibt, dann sollten Gynäkologen auf das polyzystische Ovarialsyndrom, kurz PCO oder PCOS, untersuchen. Während es in jungen Jahren vor allem Hautprobleme und Bauchschmerzen sind, die Frauen zu schaffen machen, ist es spätestens ein unerfüllter Kinderwunsch, der die unangenehme Diagnose ans Tageslicht bringt. Da das Ungleichgewicht der Hormone durch die Einnahme der Pille ausgeglichen werden kann (die häufigste Behandlungsmethode), machen sich bei vielen Frauen die Probleme erst bemerkbar, wenn die hormonelle Verhütung abgesetzt wird. Meist haben betroffene Frauen dann bereits einen jahrelangen Kampf gegen ungeliebte Kilos hinter sich und ahnen gar nicht, dass die Ernährung mit dem hormonellen Chaos in Zusammenhang steht.
Die Diagnose PCOS
Was früher als polyzystische Ovarien bezeichnet wurde, sind tatsächlich kleine Bläschen in den Eierstöcken. Diese können vom Gynäkologen im Ultraschall erkannt werden. Typisch ist außerdem ein Ungleichgewicht der Hormone zugunsten des männlichen Testosterons, das dann auch für Unfruchtbarkeit und unerwünschte Körperbehaarung verantwortlich ist.
PCOS und Übergewicht
Etwa drei Viertel der von PCOS betroffenen Frauen haben Probleme, ein gesundes Gewicht zu halten. Übergewicht und das polyzystische Ovarialsyndrom gehen häufig miteinander einher, denn das hormonelle Chaos führt zu einer Insulinresistenz. Sogar bei normalgewichtigen Frauen kann die Insulinsensitivität der Zellen bereits gestört sein. Die Zellen reagieren dabei nicht adäquat auf Insulin und nehmen weniger Zucker auf: Der Blutzuckerspiegel wird daraufhin nicht optimal kontrolliert. Ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes und Gewichtszunahme können die Folge sein und es entsteht ein Teufelskreis.
Eine nachhaltige Gewichtsreduktion wird Betroffenen bei vorhandenem Übergewicht unbedingt angeraten. Dabei sollten Sie auf eine vollwertige und ausgewogene Kost achten und keine Crash-Diäten befolgen.
Essen Sie mehr von diesen Lebensmitteln:
- Vollkorn: Vollkornbrot, Haferflocken und Vollwertgetreide können den Blutzuckerspiegel stabiler halten als Weißmehlprodukte. Natürlich sollten auch diese Produkte in vernünftigen Mengen konsumiert werden.
- Obst und Gemüse: Gemüse liefert Ballaststoffe, Vitamine und Antioxidantien. Je bunter, desto besser!
- Nüsse: Bei Lust auf Knabbereien greifen Sie zu Mandeln, Walnüssen oder Cashews. Zwei Esslöffel Nüsse pro Tag sind ideal.
- Fisch: Mindestens zweimal pro Woche sollten Lachs, Forelle, Kabeljau und Co. auf dem Teller landen. Sie liefern Vitamin D und essenzielle Omega-3-Fette. Meiden Sie panierten und frittierten Fisch – die positiven Effekte werden durch diese Zubereitung zunichte gemacht.
- Gute Öle: Rapsöl, Leinöl und Olivenöl sind besonders zu empfehlen. Bei Butter achten Sie bitte auf die Menge und auf die Qualität: Sie sollte von mit Gras oder Heu gefütterten Kühen kommen. Nur so enthält sie mehr von den gesundheitsfördernden Fettsäuren.
Essen Sie weniger von diesen Dingen:
- Fleisch: Vor allem stark verarbeitete Produkte wie Wurst, Würstchen und Leberkäse sollten Sie meiden. Greifen Sie lieber zu magerem Fleisch von Tieren aus Weidehaltung und zu Geflügel.
- Fertiggerichte und Fast Food: zu viel Salz, zu viel Fett, zu viele Zusatzstoffe. Wer das Gewicht reduzieren muss, sollte, so oft es geht, Selbstgekochtes aus frischen Zutaten zu sich nehmen.
- Zucker: Zu viel Zucker lässt den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen – der Körper versucht mit Insulin gegenzuregulieren. Dadurch wird die Produktion von Testosteron angeregt, welches das hormonelle Ungleichgewicht noch fördert.
- Schnelle Kohlenhydrate: Weißer Reis, Nudelberge und Mehlspeisen sollten maßvoll konsumiert werden. Greifen Sie lieber zu vollwertigen Alternativen sowie Hirse, Quinoa und Buchweizen und nehmen Sie pro Mahlzeit maximal eine Handvoll dieser Beilagen.
- Milch: Manchen hilft es, den Milchkonsum auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren. Fermentierte Milchprodukte wie Naturjoghurt oder Buttermilch tun manchen allerdings gut.
TIPP: Zusätzlich macht natürlich auch Bewegung einen Unterschied. Je aktiver die Muskeln, desto besser schwindet das gefährliche Bauchfett!