Spitzenmässig entspannen mit stachligen Matten

Mit Stacheln gegen Schmerzen und Stress? Akupressurmatten versprechen Linderung bei vielen Beschwerden. Wir verraten, was sie wirklich bringen, und worauf man der Anwendung achten muss.

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Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Unruhe – früher oder später leiden die meisten von uns zumindest unter einer dieser Beschwerden. Die Ursachen können vielfältig sein und eine passende Lösung, um die Probleme wieder in den Griff zu kriegen, ist nicht immer leicht zu finden. Sogenannte Akupressurmatten versprechen schnelle Abhilfe.

Stacheln gegen Schmerzen

Auf den ersten Blick wirken die stacheligen Matten furchteinflößend, erinnern sie doch an ungemütliche Nagelbretter, wie man sie aus den Märchen von indischen Fakiren kennt. Wie soll auf spitzen Stacheln zu liegen für mehr Entspannung sorgen? Ich war skeptisch, als eine Freundin mir von ihrer Entdeckung vorgeschwärmt hat. Aber meine Neugier wurde durch ihre Begeisterungsstürme trotzdem geweckt. Wenn ich mich zukünftig nur noch in den eigenen vier Wänden hinlegen muss, um Verspannungen loszuwerden und endlich wieder ruhig durchzuschlafen, dann ist der Trend auf jeden Fall einen Versuch wert. Aber wie genau soll das eigentlich funktionieren?

Das Prinzip der Akupressur

Die Wirkung der hippen Matten basiert auf den bewährten Akupressurtechniken aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dabei geht man davon aus, dass Energiebahnen durch den Körper führen. Werden diese durch Druck stimuliert, sollen zahlreiche Beschwerden – von Kopfschmerzen bis Müdigkeit – der Vergangenheit angehören. Außerdem kann, wie bei einer Massage, die Durchblutung gefördert und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden. Mal abgesehen von Gesicht, Händen und Füßen kann man eine Akupressurbehandlung aber kaum ohne fremde Hilfe durchführen. Wie soll man denn bitteschön die Akupressurpunkte am Rücken erreichen, ohne sich beim Verrenken gleich noch mehr zu verspannen? Diese Frage stand wohl auch bei der Erfindung der Akupressurmatte im Raum. Für ihre Anwendung muss man nämlich weder die traditionellen Akupressurpunkte kennen, noch versuchen, an sie heranzukommen. Zum ganzheitlichen Entspannen muss man sich einfach hinlegen, versprechen die Hersteller. Und das ist eine Übung ganz nach meinem Geschmack.

Ab auf die Matte

Mittlerweile gibt es zahlreiche verschiedene Matten und auch Kissen speziell für den Nacken auf dem Markt. Wer sie testen möchte, hat also hinsichtlich des Designs und Preises die Qual der Wahl. Das Prinzip ist aber bei allen gleich: Die Kissen oder Matten sind in der Regel mit Schaumstoff gefüllt und haben einen Stoffüberzug, der mit Noppen aus Hartplastik besetzt ist. Je nach Größe stechen einem da schon mal bis zu 12.000 Spitzen entgegen. 

Auf Anraten meiner Freundin habe ich mir jetzt also so eine Nadelmatte gekauft, ausgepackt und dann erst mal kurz geschluckt. Aber wie heißt es so schön? Wer nichts wagt, der nichts gewinnt! Also ab auf die Matte. Schließlich schwört nicht nur meine Freundin auf die Wirkung, sondern auch in immer mehr Physiotherapiepraxen werden die Matten für zu Hause empfohlen. Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass das Piksen zwar anfänglich unangenehm sein kann, man sich aber schnell daran gewöhnt. Die Stimulation der Schmerzrezeptoren unter der Haut führt außerdem dazu, dass der Körper Botenstoffe wie Serotonin und Oxytocin ausschüttet. Und die gelten nicht nur als schmerzlindernd, sondern werden oft auch als Glückshormone bezeichnet.

Einmal flachlegen, bitte

Nachdem ich mir jetzt also selbst lang genug gut zugeredet habe, wird’s Zeit für den Praxistest. Wenn Sie nicht gerade schwanger sind oder an Herz-Kreislauf-Problemen leiden und den Test auch machen möchten, gehen Sie am besten so vor: 
Legen Sie die Matte auf einen flachen Untergrund. Am besten klappt’s direkt auf dem Fußboden, Sofa oder Bett sind aber auch okay. Wichtig ist, dass Sie es bequem haben. Schließlich geht’s ja um Entspannung. Aus diesem Grund ist die Auszeit auf der Matte übrigens auch die perfekte Gelegenheit für eine kleine Meditation – zumindest, sobald Sie sich mit den Stacheln angefreundet haben. 

Legen Sie sich mit dem Rücken auf die Matte – am besten mit nacktem Oberkörper oder einem dünnen Oberteil, damit die Spikes ihre Wirkung tun können. Nach kurzer Zeit sollten Sie, nach anfänglicher Überwindung, ein angenehmes Prickeln und in weiterer Folge eine wohlige Wärme spüren. Für den Anfang genügen schon zehn Minuten auf der Akupressurmatte. Keine Sorge, wenn ihre Haut danach gerötet ist: Das ist ein Zeichen für die gesteigerte Durchblutung der Haut und völlig normal. 

Mit der Zeit werden die Rötungen weniger und Sie können die Dauer der Akupressursessions langsam nach Belieben steigern. 20 bis 30 Minuten und eine regelmäßige Anwendung werden empfohlen, um dauerhaft entspannter zu sein, den Blutdruck zu senken und Muskelverspannungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Ich nehme mir jetzt vor, die Matte täglich vor dem Schlafen auszurollen, um dann wunderbar locker ins Land der Träume zu gleiten.

Gezielte Anwendung statt Ganzkörperbehandlung

Es braucht übrigens nicht unbedingt vollen Körpereinsatz, um von der Wirkung der Akupressurmatte zu profitieren. 
Wer Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich oder Spannungskopfschmerzen behandeln möchte, kann die Stacheln auch nur dort einsetzen. Wenn Sie sich nicht gleich extra ein stacheliges Nackenkissen dafür anschaffen möchten, können Sie auch einfach ihre Matte zusammenrollen und sie in den Nacken schieben. 

Auch bei müden Armen und schweren Händen können die nadeligen Matten helfen. Legen Sie zunächst die Handinnenflächen, nach einiger Zeit auch die Außenseiten und danach die Unterarme auf den Stacheln ab. Nach 15 Minuten können Sie sich über ein neues Leichtigkeitsgefühl freuen – Hand drauf!

Wer sich statt Entspannung mehr Energie wünscht, stellt sich einfach morgens mit nackten Füßen auf die Matte. Das geht praktischerweise sogar während des Zähneputzens, fünf Minuten reichen nämlich schon aus, um das Nervensystem anzuregen und so richtig wach zu machen. 

Ich habe mich von der Wirkung der Akupressurmatten schnell überzeugen lassen, kann meine begeisterte Freundin schon nach dem ersten Test gut verstehen und möchte nun nicht mehr auf mein „kleines Nagelbrett“ verzichten. Wie bei allen Entspannungstechniken und -übungen ist es aber wichtig, das zu finden, was am besten passt. Sollten Sie also nicht mit mir unter die modernen Fakire gehen wollen, finden Sie hier weitere praktische Übungen für einen fitten Rücken. Und wer die ganz sanfte Tour bevorzugt, findet hier eine Anleitung für eine erholsame Massage im Alleingang. 
So oder so: Entspannen Sie schön!

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