Gastritis bezeichnet im allgemeinen eine entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Magens, also eine Magenschleimhautentzündung. Sind die Symptome besonders stark oder kommt noch Fieber hinzu, ist es notwendig, einen Arzt aufzusuchen oder zu rufen! Ebenso, wenn der Brechreiz mehr als zwei Tage unverändert stark bleibt. In diesem Fall hat man es meist mit Bakterien zu tun, die medikamentös behandelt werden müssen. Die bekanntesten unter diesen Erregern sind Salmonellen.
Maßnahmen bei akuter Gastritis:
Solange der Brechreiz sehr stark ist, sollte man feste Nahrung gänzlich weglassen. Das Ersetzen der verlorengegangenen Flüssigkeit und der Mineralien ist sehr wichtig, allerdings sollte nicht weiteres Erbrechen ausgelöst werden.
Der wesentlichste Faktor dabei: Der Kranke darf sich auf keinen Fall vor der zu trinkenden Flüssigkeit ekeln! Daher sollte der Betroffene immer ein Mitspracherecht bei der Auswahl des Getränkes haben, ebenso bei der Temperatur desselben! Lediglich Extreme wie eiskalt und kochend heiß sollten auf jeden Fall vermieden werden!
Als Getränke sind gut geeignet:
Schwarztee, Grüntee, Kräutertee - alle mild zubereitet: wenig Tee verwenden, kurz ziehen lassen, zu viele Bitterstoffe können weiteres Erbrechen auslösen. Eventuell kann mit wenig Traubenzucker oder Süßstoff gesüßt werden, falls der Patient einen süßen Geschmack bevorzugt. Extreme Süße kann aber die Übelkeit verstärken. Mineralwasser ohne Kohlensäure, Leitungswasser, sofern es gute Qualität hat.
Sofern die Verträglichkeit vorhanden ist, können auch Mineralstoffpräparate aus der Apotheke verwendet werden. Cola ist in der akuten Phase nicht zu empfehlen, da es sehr süß ist und Kohlensäure enthält!
Es ist nicht wichtig, auf einmal große Mengen von Flüssigkeit zu trinken! Im Gegenteil: am besten wird schluckweise getrunken, über den ganzen Tag verteilt, sodass die Trinkmenge mindestens zwei bis drei Liter erreicht!
Nahrungsaufbau
Wenn das Erbrechen aufgehört hat und die Übelkeit nachgelassen hat, kann mit einem vorsichtigen Nahrungsaufbau begonnen werden. Dazu eignen sich am besten sehr leicht verdauliche Speisen, wie Hafer- oder Reisschleimsuppe. Diese werden ohne Fett zubereitet und gesalzen. Um den Geschmack zu verbessern darf mit milden Kräutern und Gewürzen abgeschmeckt werden. Besonders gut eignen sich Petersilie, Basilikum, Kümmel und Fenchel.
Schrittweise kann man zu fester Nahrung übergehen. Getoastetes Weißbrot und Zwieback eignen sich genauso wie gekochter Reis, Teigwaren, milchfrei zubereitetes Püree und gedünstetes "Diätgemüse", wie Karotten, Zucchini, Sellerie oder Fenchel.
Am Anfang sollten die Portionen klein sein, dafür können fünf Mahlzeiten eingeplant werden. Durch langsames, bewusstes Essen wird der Magen zusätzlich geschont, und man bemerkt sofort, wenn man satt ist. Wenn man an diesem Punkt das Besteck weglegt, wird eine erneute Überbelastung vermieden.
Der Speiseplan wird nun nach und nach erweitert. Dabei ist noch Vorsicht mit ungekochten Lebensmitteln geboten: Obst am besten als Kompott oder Mus verzehren! Durch die Gastritis kann es vorübergehend zu einer Unverträglichkeit von Milch und Milchprodukten kommen. Am ehesten eignen sich Joghurt- und Topfenspeisen, da das enthaltene Protein durch die Produktion koaguliert und dadurch leichter verdaulich ist. Die in probiotischem Joghurt enthaltenen Milchsäurebakterien können mithelfen, den Verdauungstrakt wieder zu harmonisieren.
Ebenso behutsam kann mit Fleisch und Fisch begonnen werden: Dabei entscheidet sowohl die Fleischart als auch die Zubereitung über die Verträglichkeit der Speise. Am besten greift man zu zarten, fettfreien Fleischstücken von Huhn, Pute oder Kalb oder zu Magerfischen, wie Scholle oder Heilbutt.
Die Zubereitung soll so schonend wie möglich sein, am besten eignen sich Dünsten, Kochen oder in der Folie Garen.
Nach und nach können auch ungekochte Lebensmittel wie Salat oder Obst wieder verwendet werden, es ist allerdings wichtig, dass diese in hygienisch einwandfreiem Zustand sind! Geschnittene Lebensmittel oder Säfte nicht offen stehen lassen und so bald wie möglich verbrauchen!
Besondere Vorsicht ist geboten bei:
- Erhitztem Fett und gebratenen oder frittierten Speisen. Fett zu Beginn nur sehr sparsam verwenden!
- Milchspeisen, wie Grießkoch, Milchreis sowie Milch und sehr hartem oder sehr reifem Käse.
- Rohes Obst und Gemüse außer Apfel, Banane.
- Blähende Speisen und Süßspeisen
- Allgemein alle Extreme: zu süß, zu sauer, zu scharf, zu heiß, zu kalt.
- Hochprozentige alkoholische Getränke.
Kein Schnaps oder andere alkoholische Getränke
Das altbekannte Schnapserl zur Bekämpfung von Übelkeit schadet mehr, als es nützt, denn es reizt die ohnehin schon angegriffenen Magenschleimhäute noch mehr. Die subjektive Empfindung der Besserung entsteht durch eine Betäubung der Magennerven, sodass man das wahre Ausmaß der Beeinträchtigung nicht mehr wahrnehmen kann. Daher gilt bei Erbrechen und Übelkeit: Hände weg vom Alkohol, und das solange, bis die Erkrankung richtig ausgeheilt ist!
Nichtrauchen schont den Magen!
Während einer akuten Gastritis soll es selbstverständlich sein, aufs Rauchen zu verzichten! Rauchen reizt die Schleimhäute zusätzlich und verschlechtert die Durchblutung. Dadurch wird die Heilung verzögert!
Bei einer akuten Gastritis sind scharfe, stark gewürzte und süße Speisen vorerst gestrichen. Alles was den Magen reizt, sollte in nächster Zeit tabu sein.