Ein Leben voll Freiheit und Unbeschwertheit: Für viele eine utopische Vorstellung, und das vor allem in unserer von Leistung und Konsum geprägten Gesellschaft. Ja, in der modernen digitalen Welt bleiben Einfachheit und Besinnung häufig auf der Strecke. Dabei liegt der Weg zu einem stressfreieren Leben lediglich bei uns selbst, und zwar in der bewussten Entscheidung für einen minimalistischen Lebensstil.
Wie kann ich minimalistisch leben?
Minimalistisch zu leben bedeutet, bewusst zu verzichten und sich in jeglichen Konsumentscheidungen auf das Wesentliche zu beschränken. Dabei geht es nicht nur um Dinge, sondern auch um Personen, Beziehungen und Berufliches. Es gibt nicht eine richtige minimalistische Lebensform und nein, Minimalismus bedeutet nicht, sich nur noch von Brot und Wasser zu ernähren und auf jeglichen Genuss im Leben zu verzichten. Minimalismus kann ganz unterschiedlich gelebt werden. Das Wichtige dabei: sich öfter bewusst gegen unnötigen Konsum und für ein konsumreduziertes und stressfreieres Leben zu entscheiden.
Tipps & Tricks für erfolgreichen Minimalismus
Bewusste Kaufentscheidungen tätigen
„Brauche ich das wirklich?“ Eine Frage, die wir uns sehr viel häufiger stellen sollten, bevor wir dieses und jenes in unseren Einkaufswagen packen. Ja, wie Sie schon gemerkt haben, beschäftigt sich das Konzept des Minimalismus sehr intensiv mit Konsumentscheidungen am Verbrauchermarkt. Doch das ist auch die Challenge daran: sich bewusst den Marketing- und Branding-Strategien profitorientierter Unternehmen zu widersetzen und unnötige Käufe zu vermeiden. Wenn Sie also in den nächsten Supermarkt oder Modeladen spazieren, nehmen Sie sich diesen Tipp zu Herzen: Nicht mit hungrigem Magen einkaufen gehen! Wissenschaftler_innen der Universität Minnesota haben nämlich herausgefunden, dass wir mit hungrigem Magen dazu tendieren, mehr einzukaufen. Das gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Elektrogeräte, Kleidung und viele weitere Alltagsgegenstände. Was lernen wir daraus? Nicht mit knurrendem Magen durch die Einkaufsläden stapfen! Denn Hunger steigert unsere kognitive Leichtigkeit und aktiviert dabei unser Verlangen nach Konsum und Erwerb. Um beim Einkaufen minimalistisch zu entscheiden, achten Sie darauf, noch vor dem Einkaufstrip zu snacken oder mit befriedigtem Magen durch die Einkaufsgänge zu wandern. Es wird sich lohnen!
Cook it yourself!
Wir alle kennen sie: die beliebte Ausrede „zu wenig Zeit zum Kochen“. Gerade im Alltagsstress fehlt uns häufig ein Zeitfenster, um uns in die Küche zu stellen und ein warmes Gericht auf den Tisch zu zaubern. Doch der Klick auf die Lieferservice-App tut uns auf Dauer nichts Gutes: Essen zu bestellen kostet Geld, ist meist viel zu viel und gibt uns auch wenig Überblick über das, was wir essen. Für einen minimalistischen Lebensstil empfehlen wir daher: Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus und nehmen Sie sich gezielt ein bis zwei Stunden, um ein warmes Gericht vorzubereiten. Viele Gerichte lassen sich auch optimal einfrieren oder kalt essen. Selbstgekochtes Essen schmeckt nicht nur hervorragend, sondern tut auch Ihrem Körper und dem Geldbeutel etwas Gutes!
Wasser, Wasser, Wasser
Energydrinks, Kaffee und vieles mehr: Unsere Konsumgesellschaft boomt und lässt uns Sachen konsumieren, die wir nicht mal brauchen. Für ein gesundes minimalistisches Leben braucht es allerdings nur ein Getränk, und zwar Leitungswasser. Wenn Sie mehr Leitungswasser trinken, sparen Sie nicht nur Geld, sondern ernähren sich auch automatisch gesünder. Verarbeitete Lebensmittel wie Softdrinks & Co. führen nur dazu, dass wir unnötige Inhaltsstoffe verarbeiten, die unseren Körper noch mehr strapazieren. Eine bewusste Entscheidung gegen verarbeitete Getränke und für Wasser aus der Leitung hat somit nicht nur positive Effekte auf Ihren Körper, sondern auch hier wieder auf Ihr Geldbörserl.
Ausmisten!
Nachdem wir vergangene Kaufentscheidungen ja nur schwer rückgängig machen können, haben wir hier einen Tipp für Sie: ausmisten! Nehmen Sie sich einen Tag Zeit und gehen Sie alle Dinge durch, die Sie besitzen: sowohl Klamotten, Küchen- oder Elektrogeräte als auch andere Gebrauchsgegenstände. Trennen Sie sich von allem, was Sie in den letzten drei Monaten nicht benutzt oder vermisst haben, spenden Sie Kleidung an gemeinnützige Organisationen oder schenken Sie Personen in Ihrem Umfeld etwas, das diesen Freude bereiten könnte. Ausmisten erleichtert nicht nur Ihren Kleiderschrank, sondern auch Ihren Kopf!
Leihen, tauschen, reparieren
Weniger kaufen bedeutet nicht, auf alles verzichten zu müssen. Doch bestimmte Dinge müssen nicht immer gleich gekauft werden. Fragen Sie doch mal in Ihrem Umfeld nach, tätigen Sie größere Anschaffungen mit anderen gemeinsam oder leihen Sie sich bestimmte Dinge einfach mal aus! Secondhand ist nicht nur ressourcenschonend, sondern Sie ersparen sich dabei auch ganz schön viel Geld. Ihr Lieblingsshirt hat ein Loch? Warum neu kaufen, wenn man es auch ganz einfach selbst reparieren kann? Löcher zu stopfen (so nannte es immer meine Großmutter) ist nicht schwer und wer weiß, vielleicht entdecken Sie dabei die Leidenschaft zum Nähen?
Social Media & Co. auf Pause schalten
Klar, wir können auf bestimmte Lebensmittel verzichten, weniger Alltagsgegenstände kaufen und nicht mehr hungrig einkaufen gehen. Doch wenn es um minimalistische Lebensweisen geht, dürfen wir einen ganz wichtigen Punkt nicht vergessen: weniger Screen Time. Smartphone, Tablet & Co. sind äußerst energieziehend und belasten uns – teilweise unbewusst – mit enormer Reizüberflutung. Ein absolutes Tabu, wenn es um Minimalismus im Alltag geht. Deshalb unser Tipp: Legen Sie Ihr Handy gezielt weg, planen Sie sich strikte Ruhe- und Erholungsphasen ein und versuchen Sie, vielleicht auch mal ein paar Wochen ohne Social Media auszukommen. Minimalismus bedeutet, auf alles zu verzichten, das nicht notwendig oder gar toxisch sein könnte. Starten Sie Ihre Social-Media-freie Zeit jetzt und beobachten Sie, was mit Ihrem Selbstbewusstsein, Ihrer Leistungsfähigkeit und vor allem Ihrem Schlaf passiert ... Sie werden begeistert sein!
Falsch gibt es nicht!
Die bewusste Entscheidung für Verzicht und gegen unnötigen Konsum kann eine schwere sein. Doch glauben Sie uns: Es wird sich lohnen. Minimalismus kann uns dabei helfen, uns über die kleinen Dinge im Leben wieder mehr freuen zu können. Außerdem kann Minimalismus dazu beitragen, mit Alltagsstress leichter umzugehen. Dabei gibt es keinen einen richtigen Weg, sondern jeder Schritt weg von unnützem Konsum und hin zu bewusstem Verzicht ist ein Schritt zu einem leichteren, stressfreieren Leben!