Grüner leben

Nachhaltiges Verhalten ist wieder schick – und kann mit ein wenig Konsequenz einen großen Beitrag zu einem gesünderen Planeten leisten. Wir liefern ein praktisches Howto für den Alltag und ein paar Fakten, die Sie noch nicht kennen.

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Die heilige Vierfaltigkeit von nachhaltigem Verhalten und Konsum lautet: avoid – reduce – reuse – recycle. Anhand dieser Aspekte wollen wir uns über die Bereiche Essen, Mode, Reisen und Everyday Life Gedanken machen und uns überlegen, wie wir gemeinsam zu einer besseren Klimabilanz finden – mit Tipps und Tricks für jeden Tag. Links zu verwendeten Quellen, Zahlen und zur Berechnung Ihres eigenen ökologischen Fußabdrucks finden Sie ganz unten.

Umweltschonend schmausen

Vor allem beim Essen haben wir das Gefühl, aktiv etwas für den Umweltschutz tun zu können. Immerhin kaufen wir häufig Lebensmittel und sind sehr plakativ mit Entscheidungen konfrontiert, die umweltbewusstes Verhalten unterstützen können, indem wir z. B. regional produzierte Lebensmittel kaufen (Erdäpfel aus dem Waldviertel statt aus Ägypten) und nach Möglichkeit auf exotische Produkte verzichten.

Eine fleischlose Ernährungsform wirkt sich jedoch weit stärker auf unsere Öko-Bilanz aus als die Konzentration auf möglichst lokal produzierte Ware. Hierbei geht es sowohl um Treibhauseffekte (z. B. Methanproduktion in der Rinderhaltung) als auch um den für die Herstellung von Fleischprodukten erforderlichen Wasserverbrauch. Die Wissenschaft spricht von virtuellem Wasser. Zur Herstellung eines Kilogramms Rindfleisch werden rund 15.500 Liter Wasser benötigt – hochgerechnet also so viel wie eine Person, die ein ganzes Jahr lang täglich zwischen drei und vier Minuten duscht.

Tipps:

  1. Konsumieren und genießen Sie bewusst, vor allem tierische Produkte. Muss immer Schinken im Haus sein? Kommt das Erdäpfelgulasch auch mal ohne Frankfurter aus?
  2. Gehen Sie mit geistigem Speiseplan einkaufen. Was koche ich die kommenden Tage? So vermeiden Sie Lebensmittelabfälle.
  3. Kaufen Sie von lokalen Produzenten, Bio gibt Pluspunkte!
  4. Je weniger Verpackung, desto besser. Einfach immer eigene Sackerl dabeihaben.
  5. Verpackungsmaterial: einfache Denkweise – es gibt kein Mikroglas, nur Mikroplastik.

Klimaschonend stylen

Jede Saison mit der Mode gehen, alle drei Monate ein neuer Look im Kleiderkasten? Wer sich hier zumindest teilweise angesprochen fühlt, hebe die Hand (*hebthand*). Wussten Sie, dass kaum etwas am Fashionmarkt so umweltschädlich ist wie die Herstellung von Jeans? Das schmerzt, ich weiß. Die Gründe dafür sind vielfältig und zeigen Schnittmengen aus Landwirtschaft, Verarbeitung und umwelt- und sozialrechtlichen Aspekten.

So ist Baumwollanbau sehr wasserintensiv. Bei Verarbeitungsschritten wie dem Färben fallen hochgiftige Abfallprodukte an, die vielerorts ungeklärt in Flüsse gelangen. Und der Großteil der weltweit produzierten Kleider wird in Dritte-Welt- oder Schwellenländern mit niedrigen Umweltauflagen sowie prekären Arbeitsbedingungen gefertigt. Die sogenannte Fast-Fashion-Bewegung, die innerhalb kürzester Zeit komplett neue Modelinien oft zu Spottpreisen auf den Markt wirft, trägt viel zur negativen ökologischen Auswirkung der Modeindustrie bei.

Tipps:

  1. Weniger und gezielt einkaufen. Greifen Sie nur zu Kleidern, die sich gut kombinieren lassen, in denen Sie sich lange wohlfühlen und die Sie gerne tragen werden. Der Ex-Boyfriend-Tipp: Fragen Sie sich beim Kauf des nächsten Kleidungsstücks einfach: „Würde ich in diesem Outfit meinem Exfreund begegnen wollen?“
  2. Ökologisch einkaufen. Greifen Sie zu robuster und widerstandsfähiger Kleidung aus Bio-Materialien und Fairtrade. Tolle Stoffe sind Lyocell (aus Holz), Hanf oder Bambusfasern.
  3. Waschen Sie Ihre Kleidung so oft wie nötig und so wenig wie möglich bei möglichst niedriger Waschtemperatur und mit ökologisch verträglichen Mitteln. Pflege macht einen beträchtlichen Teil des ökologischen Fußabdrucks von Gewand aus und trägt zur längeren Haltbarkeit bei.
  4. Kleidung gehört nicht in den Restmüll! Sie haben genug vom alten T-Shirt? Kein Problem, so geht’s uns allen mal. Sammeln Sie alte Klamotten und veranstalten Sie einmal im Jahr mit Freunden eine Kleidertauschparty. Keiner will Ihr Zeug? Dann werfen Sie es in einen Kleidersammelcontainer. So schonen Sie die Umwelt und machen anderen Menschen eine Freude.

Grün fortbewegen

Der Verkehrssektor ist Österreichs Klimasünder Nummer eins. Mit über 45 Prozent ist er der größte Emittent von Treibhausgasen. Leider steigen die Zahlen sogar, statt zu sinken. Und spätestens seit Greta Thunberg wissen auch Öko-Muffel: Fliegen schadet der Umwelt. Zwar betonen Airlines gerne, dass der Flugverkehr nur für zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich ist. Hierbei wird aber gerne vergessen, dass Fliegen für Privatpersonen einen beträchtlichen Teil ihrer individuellen jährlichen CO2-Emissionen ausmacht. Ein Flug von Wien nach New York und retour bringt es auf satte zehn Prozent des jährlichen Pro-Kopf-Ausstoßes eines Durschnitts-Österreichers. Und das auch nur, wenn man einen eher konservativen Rechner verwendet. Klimaschutzseiten errechnen hier den bis zu vierfachen Wert.

Tipps:

  1. Fahren Sie mit dem Rad oder gehen Sie zu Fuß, wann immer es möglich ist.
  2. Vermeiden Sie Flüge, wenn es möglich ist. Sie kommen auch mit dem Nachtzug nach Hamburg oder Rom. Der Start eines Flugzeugs ist besonders schadstoffintensiv. Deshalb schlagen sich Kurzstreckenflüge überproportional auf die Klimabilanz nieder.
  3. Wenn schon fliegen, dann kompensieren. Sie können mittlerweile bei fast jeder Fluglinie eine freiwillige Öko-Abgabe leisten, die in Klimaschutzprojekte investiert wird. Klimaschutz durch Kompensation lässt sich auch verschenken. Den Link dazu finden Sie ganz unten.

Nachhaltige Routinen pflegen

Wie wir uns daheim verhalten, wie wir zur Arbeit kommen, wie wir mit Strom- und Wasserverbrauch umgehen – all das spielt in unsere Ökobilanz hinein. Hier ein paar Ideen, wie Sie Ihren Alltag grüner gestalten können.

Tipps:

  1. Sie möchten diesen Couchtisch, Leinenrock, neuen Bildschirm haben? Geben Sie sich Bedenkzeit. Je länger wir zwischen Auftreten des Kaufwunsches und dem Kauf vergehen lassen, desto weniger Impulskäufe tätigen wir.
  2. Teilen statt besitzen. Gegenstände wie Werkzeug oder außergewöhnliche Backutensilien müssen nicht in jedem Haushalt vorhanden sein. Fragen Sie Freunde und Nachbarn.
  3. Secondhand statt alles neu. Ob Kleidung, Bücher, Möbel – geben Sie Gebrauchsgegenständen eine zweite Chance, statt auf neue Produkte zu setzen.
  4. Löschen Sie E-Mails und cloudbasierte Dateien, die Sie nicht mehr brauchen. Klingt komisch, aber: Server, auf denen Ihre E-Mails gespeichert sind, brauchen nicht nur Strom für die Speicherung, sondern auch exorbitant viel Energie für die Kühlung. Je weniger Junk-E-Mails, desto besser.
  5. Sparen Sie Strom und Wasser. Mehrfachverteiler mit Abschaltfunktion verhindern Stromverbrauch durch Geräte-Standby. Duschen statt baden spart Wasser.
  6. Gamification gefällig? Machen Sie eine Challenge im Freundes- oder Familienkreis. Wer produziert einen Monat lang den wenigsten Plastikmüll, verbraucht das wenigste Wasser, fährt am meisten mit dem Rad? Überlegen Sie sich ein nachhaltiges Geschenk für den Gewinner.

Wir alle können also durch unser Konsum- und Alltagsverhalten einen wertvollen Beitrag für den Umweltschutz leisten. Kleine Änderungen unserer Gewohnheiten können viel bewirken, wenn alle ihren Beitrag leisten. Und mit ein bisschen Witz und Verständnis ist Öko nicht nur cool und richtig, sondern auch gesund und sexy.

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