Böses Fleisch?

Fleischprodukte stehen schon länger im Verruf, ungesund, unmoralisch und klimaschädlich zu sein. Aber ist da wirklich was dran?

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Wer isst’s?

Fleisch ist fester Bestandteil westlicher Ernährungsgewohnheiten. In Österreich liegt der Anteil der Vegetarier und Veganer bei ca. 6-8 Prozent, jener der „Flexitarier“ (essen hauptsächlich vegetarisch oder nur wenig Fleisch) bei stolzen 15 Prozent – Tendenz steigend.

Brauchen wir’s?

Das wird momentan sehr kontroversiell diskutiert. Im Fleisch stecken jede Menge essenzielle Aminosäuren (Bausteine der Proteine), die wir selbst nicht herstellen können und daher unbedingt mit der Ernährung zuführen müssen.
Vegetarier und Veganer kommen allerdings nicht zu kurz. Essenzielle Aminosäuren stecken nämlich genauso in Grünzeug und in Getreide. Durch Kombinationen aus hochwertigen pflanzlichen Proteinen wie z.B. Bohnen und ungeschältem Reis oder Linsen und Quinoa schaffen wir es, auch pflanzlich alle wichtigen Proteine in der richtigen Menge aufzunehmen.
Neben Proteinen ist vor allem Vitamin B12 als Bestandteil von Fleisch nennenswert. Dieses Vitamin kann der menschliche Körper nicht herstellen und auch tatsächlich nicht ausreichend aus pflanzlicher Kost ziehen.

Tut’s uns gut?

Hier wird’s wirklich spannend. Seit Jahren mehren sich Verdachtsmomente, dass Fleisch in engem Zusammenhang mit Arteriosklerose (Verengung und Versteifung der Blutgefäße), Herzinfarkten und Darmkrebs steht, um nur einige zu nennen. Was als sicher gilt, ist, dass stark verarbeitetes Fleisch wie Wurstwaren und fleischliche Fertiggerichte nicht gesund und unter Umständen sogar krebserregend sind. Und dann wären da noch die Antibiotika, die uns sekundär über Schnitzel, Schweinsbraten und co. erreichen. Denn ohne diese wäre die Massentierhaltung, wie sie heute betrieben wird, nicht möglich. Staatliche Ernährungsrichtlinien raten daher mehr und mehr zu einer Reduktion von Fleisch. Zudem schreibt die Weltgesundheitsorganisation WHO eine hauptsächlich pflanzenbasierte Kost als gesündeste Ernährungsform aus. Auch wir haben uns mit pflanzenbasierter Ernährung beschäftigt. Wie Sie vegan zur Höchstleistung kommen, erfahren Sie hier.

Tut’s den Tieren gut?

Die Antwort auf diese Frage lautet leider eindeutig nein. Selbst Biofleisch spart dem Kalb, Ferkel oder Lamm den Weg zur Schlachtbank und daher zu Angst, Schmerzen und Tod nicht. Einzige Ausnahme bilden hier Bio-Höfe, die nicht nur garantieren, dass die Tiere artgerecht im Freiland im Herdenverband leben, sondern auch dafür sorgen, dass am Hof geschlachtet wird.
So hatte mein Nachbar z.B. immer einige Schweine und Hühner im Garten. Keine Käfige, kein künstliches Licht, keine Anbindeseile. Als Kinder sind wir „Nutschi streicheln“ gegangen, haben auf den Zehenspitzen stehend die Hände in den Schweinestell baumeln lassen und den Ferkeln ihre lustigen, neugierigen Rüssel gestreichelt.
Als dann geschlachtet wurde, waren wir auch traurig. Aber wir wussten, dass den Tieren auf diese Art eine Menge Stress und Angst erspart wurde.
Nachteil? Humane Tierhaltung und –schlachtung kostet.

Tut’s der Umwelt gut?

Ganz und gar nicht. Tierische Landwirtschaft trägt mit 15 Prozent aller CO2 Emissionen stärker zum Klimawandel bei als der komplette Verkehrssektor mit all seinen Zügen, Autos, Schiffen und Flugzeugen. Wie sich das ausgeht? Auf der einen Seite durch Abholzung und Brandrodung von Wald und Wiesen für die Gewinnung von Ackerfläche. Und auf der anderen Seite durch die Tierausdünstungen, deren Bestandteil namens Methangas 25 mal so schädlich für die Erdatmosphäre ist wie Kohlendioxid. Die Spitzenreiter im Pupsen sind übrigens Kühe, deren Haltung gleich 5 mal klimaschädlicher ist als jene von Hühnern und Schweinen.
Und dann wäre da noch das Wasser, das in die Produktion von Fleisch rinnt. So braucht es für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch 15.500 Liter Wasser. Wie viel das ist? Circa so viel, wie Sie verbrauchen, wenn Sie ein Jahr lang täglich jeweils 3 bis 4 Minuten duschen.

Dem Fleisch entsagen?

Wie immer gilt: eins nach dem anderen. Nein, Fleisch im Übermaß ist nicht gesund. Von heute auf morgen auf Fleisch zu verzichten, fällt vielen Menschen allerdings nicht leicht und ist auch nicht für jeden der richtige Weg. Ein bewusster, verantwortlicher und im besten Fall reduzierter Umgang mit Fleischkonsum wäre daher eine erstrebenswerte Alternative.
 

Weiterführende Literatur:

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