Auf grünen Sohlen

Endlich Urlaub! Aber wie können wir Genuss, Entspannung und Tapetenwechsel so kombinieren, dass auch die Ökobilanz stimmt? Grüner reisen – so geht’s!

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In der industrialisierten Welt trägt der Urlaubsverkehr maßgeblich zum ökologischen Fußabdruck bei. Das bedeutet, dass in den Urlaub fliegen oder fahren für besonders hohe Umweltbelastung verantwortlich ist. Warum das so ist, zeigen vor allem Urlaubstrends der letzten Jahre. Fern- und Abenteuerreisen sind extrem beliebt. Auch entlegene Gebiete, die früher Rückzugsorte für seltene Spezies waren wie z.B. Regenwälder werden heute für den Tourismus nutzbar gemacht. Um in diese Regionen zu kommen, müssen wir erst einmal in den Flieger steigen. Und dieser ist – richtig geraten – besonders schädlich für die Umwelt. Die gute Nachricht? Es gibt Alternativen. Doch bevor wir uns auf diese konzentrieren, stecken wir am besten erst mal die Eckpunkte unserer Wunschdestination ab.

Was, wohin und wie?

Um auch im Urlaub möglichst umweltschonend unterwegs zu sein, lohnt es sich herauszufinden, was denn eigentlich das Ziel der Reise ist. Entspannung? Genuss? Wellness? Neue Eindrücke bekommen? Oder doch Abenteuer, Sport und Action? Es gibt großartige Angebote, die all diese Anforderungen auch umweltschonend bedienen.
Danach sehen wir uns an, wo es hingehen kann. Muss es zum Surfen wirklich Bali sein oder sind nicht auch die Sets an Portugals Küste super, um fit am Board zu werden? Je kürzer die Wege, desto geringer die Belastung.
Und das Wie ist wohl der wichtigste Punkt beim ökologischen Reisen. Nämlich: Wie gelange ich umweltverträglich von A nach B?

Wie reise ich grün?

75 Prozent des CO2-Ausstoßes im Tourismus entsteht bei der An- und Abreise. Daran habe ich früher ehrlich gesagt nie gedacht. Besonders Kurzstrecken im Flieger schlagen sich negativ auf unsere individuelle Öko-Bilanz nieder. Wie können wir anders auf Urlaub fahren? Mit der Bahn zum Beispiel.

Train before Plane

Schon mal eine Reise im Nachtzug gemacht? Was für mich früher undenkbar war, ist mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Zweimal im Jahr bin ich in meiner zweiten Heimatstadt Mailand. War ich anfangs immer mit dem Flugzeug unterwegs, da die Preise extrem günstig sind, steige ich heute ohne Preisvergleich in den Nachtzug. Das hat mehrere Vorteile. So komme ich mit dem Nachtzug meist am frühen Vormittag an, ohne dafür schon um vier Uhr früh zum Flughafen fahren zu müssen. Außerdem gibt es keine Gepäckbeschränkung und somit auch keine Pönale, wenn ich mal mehr mitnehmen mag, als Billig-Airlines zulassen.


Ein besonderer Komfort-Faktor beim Bahnreisen ist für mich das Entfallen der ewigen Wartereien, denen ich am Flughafen immer ausgesetzt bin. Kein lästiges Einchecken vorher, kein stundenlanges Warten an der Sicherheitsschleuse und danach am Gate. Ich komme an den Bahnsteig, gehe zu meinem Abteil und der Zug fährt los. Basta.

Grün packen

Auch Packen will gelernt sein. Wenn Sie besonders umweltschonend reisen möchten, verzichten Sie nach Möglichkeit auf Plastik. Kleidung kann in Leinensackerl im Koffer sortiert werden. Auch für Schmutzwäsche eignet sich Leinen besser als Plastik, da es atmungsaktiv ist. Ich habe außerdem gerne ein paar Extra-Sackerl dabei, falls ich am Urlaubsort Mitbringsel einkaufe.

Greifen Sie am besten auch zur selbst mitgebrachten Trinkflasche aus Alu oder Glas. So unterliegen Sie weniger der Versuchung, ständig neue Plastikflaschen zu kaufen. Vermeiden Sie Hohlräume, denn diese kosten Platz. Socken in die Schuhe stopfen, mit kleinen Gegenstände wie Unterwäsche leere Ecken ausfüllen.

Nehmen Sie auf Reisen schnell trocknende Kleidung mit. Ich habe ein paar Blusen und Oberteile, die sich am Ende des Tages einfach durchwaschen lassen, sodass sie am nächsten Tag wieder trocken sind. Das spart Platz im Koffer, da man nicht so viele Outfits braucht. Dasselbe gilt für Handtücher. Ein schnell trocknendes Handtuch habe ich sogar im Hotel dabei. Manche Unterkünfte stellen täglich frische Handtücher zur Verfügung, wenn diese verwendet werden. Das ist für die Umwelt leider gar nicht gut.

Wenn Sie gerne auf Nummer Sicher gehen und auch ja nichts vergessen wollen, verraten wir Ihnen in diesem Artikel, welche Apps Ihnen dabei helfen.

Timing ist alles

Wenn möglich, besuchen Sie Ihre Traumdestinationen in der Nebensaison. Stark frequentierte Orte sind in der Hauptsaison oft so überlaufen, dass es weder für Einheimische noch für Touristen Spaß macht. In der Nebensaison helfen Sie der lokalen Bevölkerung jedoch, ihr Auskommen zu finden. Außerdem belasten Sie Umwelt wie Meeresstrände oder Seen nicht so stark, dass die Selbstheilungskräfte der Natur überfordert wären. So besuche ich meine Freunde im Ausland gerne vor oder nach Ostern sowie im Juni und im September, wenn keine Schulferien sind und mich das Wetter weder zu Schwitzen noch zum Frösteln bringt.

Das Howto

Hier fassen wir für Sie noch einmal zusammen, was Sie tun können, um Ihren ökologischen Fußabdruck beim Reisen so gering wie möglich zu halten.

  • Packen Sie leicht. Überlegen Sie sich vorher, was Sie vor Ort anziehen und kombinieren wollen. Bringen Sie ein wenig Waschmittel mit. So sparen Sie Platz im Koffer und CO2 beim Reisen.
  • Informieren Sie sich über alternative Anreisemöglichkeiten. Im Zug lernt man die Landschaft wunderbar kennen.
  • Wird es doch eine Flugreise, können Sie um einen geringen Aufpreis eine CO2-Kompensation leisten, die in Klimaschutzprojekte investiert wird.
  • Verwenden Sie vor Ort, wenn möglich, Öffis, so wie die lokale Bevölkerung. Auf diese Weise kriegen sie ein echtes Feeling für Ihre neue Umgebung.
  • Kaufen Sie auch vor Ort saisonal und regional ein. Wochenmärkte sind super, um regionale Besonderheiten der Kulinarik kennenzulernen und mit Einheimischen zu plaudern.
  • Probieren Sie sanften Tourismus aus. Eine Dünenlandschaft mit offenen Augen zu durchwandern, statt mit dem Quad zu durchpflügen, generiert nachhaltige Eindrücke.
  • Wenn vorhanden, wählen Sie am Urlaubsort Bio-Hotels oder Unterkünfte mit einem Umweltgütesiegel und solche, die Fahrräder und E-Bikes zur Verfügung stellen.
  • Wer gerne campen geht oder an entlegenen Orten ohne Sanitäranlagen unterwegs ist, kann sich Naturkosmetik wie z. B. Naturseife kaufen, um Flüsse und Seen nicht zu belasten.
  • Achten Sie auch im Urlaub auf Ihren Wasserverbrauch. Gerade aride Gegenden kämpfen mit der Wasserversorgung der ansässigen Bevölkerung.
  • Verzichten Sie auf Souvenirs, die Arten bedrohen wie Schnitzereien aus seltenen Hölzern, Elfenbein, Korallen etc.

Öko kann so einfach sein

Um der Umwelt etwas Gutes zu tun, bedarf es oft nicht viel. Kleine Entscheidungen und Angewohnheiten sind nachhaltiger als Komplettverzicht, den wir nicht lange durchhalten. Für welche Destination Sie sich auch entscheiden, genießen Sie Ihren Urlaub. Vielleicht hilft Ihnen der eine oder andere Tipp dabei, Ihre Ökobilanz im grünen Bereich zu halten.

Ihrem Liebsten ist ökologisch reisen trotzdem zu kompliziert? Dann verreisen Sie doch einfach mal solo. Hier steht, wie’s geht.

Weiterführende Links:

Hier können Sie Ihren persönlichen Reise-Fußabdruck berechnen:

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