Mittlerweile gehört der Flexi-Bar zur Grundausstattung eines jeden guten Fitnessstudios. Schwingstab-Training heißt der beliebte Fitnesstrend, der im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht. Denn das Workout mit dem 1,50 Meter langen und flexiblen Fiberglasstab stimuliert und stärkt vor allem die Tiefenmuskulatur.
Stärkt Rücken, Bauch und Beckenboden
Wird der Flexi-Bar erstmals in Schwingung versetzt, bewirkt er durch seine Vibration eine unwillkürliche, reflektorische Anspannung des Rumpfs, die durch bewusste Muskelkontraktion nicht erreicht werden kann.
Beim Training werden die tief und medial liegenden Rückenstrecker und die gesamte Bauchmuskulatur beansprucht. Zudem muss der Beckenboden gegen die Schwingungen des Flexi-Bars arbeiten.
Folgende Muskelgruppen profitieren vom Vibrationstraining:
- Rückenmuskulatur
- Schulter- und Armmuskulatur
- Brustmuskulatur
- Bauchmuskulatur
- Beckenbodenmuskulatur
Strafft Beine und Po
Beim Schwingstab-Training wird der Oberkörper zwar härter beansprucht als der Unterkörper, immerhin reichen die Vibrationen aber aus, um die unteren Gliedmaßen (also Oberschenkel, Unterschenkel und Gesäß) zu straffen.
Das macht das Workout zu einem effektiven Ganzkörpertraining, weiß Paul Uhlir, Sport-Physiotherapeut aus München. „Den Schwingungen des Stabes müssen Sie vom Kopf bis zu den Zehen standhalten“, so der Experte.
Wie trainiert man mit dem Flexi-Bar?
Viele Fitness-Studios bieten Bodystyle- und Fatburner-Kurse mit dem Flexi-Bar an. Dabei werden Übungen mit dem Schwingstab in Kombination mit unterschiedlichen Aerobic-, Yoga- und Gymnastik-Elementen ausgeführt. Zudem wird durch bestimmte Kräftigungsübungen für Bauch, Beine und Po die Wirkung auf die untere Körperhälfte unterstützt.
„Weil die sanften Kraftbewegungen relativ lange ausgeführt werden, verbessert sich durch das Flexi-Bar-Training zudem die Fettverbrennung und die Festigkeit des Bindegewebes“, sagt Uhlir. Bei einem 30-minütigen Schwingstab-Workout verbrennen Sie immerhin bis zu 350 Kalorien!
Die positiven Effekte auf einen Blick
Das regelmäßige Tiefentraining (dreimal zehn Minuten Training pro Woche reichen aus) hat eine Vielzahl von positiven Effekten auf unseren Körper:
- Hilft bei Schmerzen im Rücken- und Lendenwirbelbereich
- die Tiefenmuskulatur im Bereich der Schulterblätter und Halswirbelsäule
- Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich
- die Kondition, Haltung und Koordination
- den Körper und sorgt für eine bessere Kraftausdauer
- den Stoffwechsel an und unterstützt die Fettverbrennung
- die Sauerstoffzufuhr
- das Bindegewebe und hilft bei Cellulite
- beim Rückbildungstraining nach einer Schwangerschaft
Tipp: Nehmen Sie den Flexi-Bar mit ins Büro. „Schon zweimal fünf Minuten pro Tag unterstützen die Rückenmuskulatur“, so Uhlir.
Vorsicht bei Rückenproblemen
Das Trainingsgerät ist prinzipiell für jeden - vom Einsteiger bis zum Profi-Sportler - geeignet. Allerdings gibt es einige Risikogruppen, für die das Training mit dem Flexi-Bar nicht geeignet ist.
Sie sollten mit dem Flexi-Bar nicht trainieren, wenn:
- unter akuten Rückenproblemen (z. B. einem Bandscheibenvorfall) leiden.
- Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule oder der Schultern haben.
- sich in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten befinden.
- einen erhöhten Bluthochdruck haben.
So kommen Sie in Schwung
Den Stab in Schwingung zu bringen, bedarf ein wenig Übung. Denn unser Gehirn muss erst lernen, wie die neue Bewegung funktioniert. Zudem sind Konzentration und Koordination gefragt.
So schwingen Sie richtig
- Sie sich gerade hin und halten Sie den Stab (je nach Übung z. B. senkrecht aufgestellt) in der Hand.
- Sie das Trainingsgerät (mit dem rechten oder linken Arm oder auch mit beiden Armen) nach vorne.
- Sie den Stab mit einem kleinen Ruck der Hand (kleine, schnelle Impulse aus Schulter, Ellbogen und Handgelenke) zum Schwingen.
- Sie den Stab durch kurze Kraftimpulse in Bewegung – ähnlich wie beim Schaukeln. Wichtig: Je starrer Sie den Arm halten, desto größer wird das Ausschlagen des Stabes und desto intensiver ist das gesamte Training.
- Sie aus dem Rhythmus kommen warten Sie einfach ab, bis der Flexi-Bar stoppt und setzen Sie wieder neu ein.
Flexi-Bar Übung mit Yoga-Element - der Baum
- Sie sich auf das rechte Bein.
- Sie das linke Bein mit dem Fuß oberhalb des Knies.
- Sie den linken Arm zur Seite und schwingen Sie den Flexi-Bar.
- Sie 20-30 Sekunden vor und zurück.
Wichtig: Anfänger sollten entsprechend ihrer geringeren Ausdauer, Kraft- und Koordinationsfähigkeit jede Übung maximal 20 – 30 Sekunden ausüben; Fortgeschrittene eine Minute pro Übung.
Tipp: Wenn Sie Rechtshänder sind und Schwierigkeiten beim Schwingen mit der linken Hand haben, probieren Sie es noch mal kurz mit der rechten Hand aus und wechseln Sie dann. So lernt das Gehirn, die richtigen Informationen weiterzugeben.
Schwingstab-Training: Online und auf DVD
In den meisten Fällen liegt ein Übungs-Poster (oder Übungsheft) mit verschiedenen Übungen beim Kauf des Schwingstabs bei. Der Flexi-Bar kostet übrigens etwa 90 Euro.
Im Sportfachhandel finden Sie weiters zahlreiche Flexi-Bar DVDs (wie z. B. das Ganzkörper-Workout von Johanna Fellner: „Workout mit dem Schwingstab - Formen, Straffen, Fit werden“).
Zudem können Sie aus dem Internet (z. B. auf YouTube, aber auch auf Spezialseiten) kostenlose Trainingsprogramme herunterladen.
Haben Sie erstmal den richtigen Dreh - pardon: Schwung raus - macht das Training großen Spaß.