Die meisten Läufer schätzen am Laufen besonders einen Aspekt: Man kann es so gut wie überall auf der ganzen Welt ohne große Vorbereitung tun. Auch im Urlaub und selbst auf Sandstrand. Dieser bietet gerade Läufern ein paar interessante Vor-, aber auch Nachteile. Beginnen wir mit den Vorteilen, von denen Sie als Strandläufer profitieren können.
Sandige Vorteile
Wer laufend auf Sand unterwegs ist, schult seine Koordination, Körperspannung und Balance, denn sandiger Untergrund ist weich und gibt naturgemäß nach. Wir müssen unsere Bewegungen deshalb auf Sand oft auskorrigieren, weshalb unsere Muskeln dabei ordentlich zu arbeiten haben, was das Ganze zu einem effektiven und durchaus anstrengenden Training macht. Der festeste Sanduntergrund, der es ein bisschen einfacher macht, findet sich übrigens nahe bei der Wasserlinie am Ufer des Meeres.
Auch unsere Konzentration wird beim Laufen auf Sandstrand gefordert, um ein Stolpern, Umknicken oder gar Stürzen insbesondere im weichen Sand zu vermeiden.
Laufen auf Sand ist in Summe wesentlich herausfordernder und anstrengender als auf Asphalt und wir verbrauchen einiges mehr an Energie, um voranzukommen oder eine ähnliche Geschwindigkeit zu erreichen.
Besonders toll beim Laufen auf Sand sind nicht nur die Aussicht auf das Meer und die Wellen, sondern auch das Freiheitsgefühl, welches dabei aufkommt; und die frische salzige Meeresluft.
Schuhe im Sand statt sandige Füße
Aber das Laufen auf Sand hat leider nicht nur Vorteile. Besonders dann nicht, wenn man gleich mal barfuß und in gewohnter Dauerlauflänge losrennen will. Denn so schön es barfuß auf Sand ist, die meisten Läuferfüße sind langes Barfußlaufen nicht gewohnt.
Daher ein Tipp von Läufer zu Läufer: Wenn barfuß, dann lieber unbedingt langsam starten und erst mal nicht länger als fünf bis zehn Minuten laufen. Klingt wenig, aber lieber wohldosiert das Sandfeeling genießen als Überlastungsbeschwerden im Urlaub riskieren und folglich meist auch als Urlaubsmitbringsel mit nach Hause nehmen.
Gerade Läufer, die öfter mit Achillessehnenentzündungen, Plantarfasziitis oder Wadenverhärtungen zu tun haben, sollten lieber vorsichtig sein.
Ein anderer Barfuß-Nachteil ist das Eintreten von möglichen Gegenständen wie Scherben, Muscheln oder Ähnlichem – hier also unbedingt Augen auf beim Laufen.
Außerdem lohnt es sich, vorab Richtungswechsel einzuplanen, denn Sandstrände neigen sich zu einer Seite und zwingen somit zum Laufen mit einer einseitig leichten Schräge. Also lieber gleich beim Loslaufen festlegen, wann der ausgleichende Richtungswechsel kommt.
Generell gilt: Umso weicher der Sand, umso gefährlicher ist es, umzuknicken. Und das wollen wir im Urlaub auf keinen Fall, deshalb lassen Sie Vorsicht walten und wählen Sie, falls Sie der Ehrgeiz packt, für reguläre längere Laufeinheiten lieber einen anderen Untergrund. Oder splitten Sie eine Laufeinheit und laufen Sie statt einmal lang lieber zwei- oder dreimal kürzer, so haben Sie zwischendurch ein bisschen Zeit, um sich von der ungewohnten Belastung zu erholen.
Happy Running auf Sand
Fest steht: Abwechslungsreiches Training mit unterschiedlichen Trainingsbedingungen und Laufuntergründen fordert Körper und Geist und macht daher absolut Sinn und Spaß, solange man ein paar Punkte beachtet und – egal, wie schön das Gefühl beim Laufen auf Sand auch sein mag – es dabei nicht übertreibt.