Weißes Gift oder weißes Gold?

Wir sollten weniger Salz essen, hört man. Auch die Rieselhilfen im Salz seien schlecht, liest man. Und das Jod im Salz ist auch nicht gesund, sagen einige. Aber sind Steinsalz, Himalayasalz und Fleur de Sel wirklich die Lösung?

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Die Zeiten, in denen Salz noch als weißes Gold gehandelt wurden, sind vorbei. Heute kostet normales Salz weniger als einen Euro pro Kilogramm – umso verschwenderischer wird es auch genutzt. Weniger sei besser, sagen Ärzte. Und auch welches Salz man kaufe, sei nicht egal, betonen Gourmets. Kilopreise von bis zu 50 Euro lassen vermuten, dass Kristallsalz aus dem Himalaya oder Bergkernsalz aus Altaussee irgendeinen Zusatznutzen hätten. Bleibt nur die Frage, welchen?

Die Dosis macht das Gift

Unser Körper braucht Natrium zum Überleben: für die Regulation des Wasserhaushalts, für die Muskeln, die Verdauung und unsere Nerven. Frau und Herr Österreicher bekommen definitiv genug: Sie essen eher doppelt so viel Salz, wie empfohlen wird. Die WHO empfiehlt fünf bis sechs Gramm Salz täglich. Das ist die Menge auf etwa einem Teelöffel ohne Gupf. Dabei ist es gar nicht so leicht einzuschätzen, wieviel Salz man insgesamt isst. Ein beträchtlicher Anteil kommt nämlich nicht direkt aus dem Salzstreuer, sondern steckt in fertig verarbeiteten Produkten wie Brot, Käse, Knabbereien und Fertiggerichten. Nur wer ganz genau auf die Zutatenlisten schaut, kann eine gute Vorstellung davon bekommen. Und dann stellt man überrascht fest: „Ein Salzstangerl zum Frühstück liefert ja schon die gesamte empfohlene Tagesdosis!“

So viel Salz steckt drin!

Wer wissen will, wie viel Salz wirklich in Lebensmitteln drinsteckt, kann einen Blick auf die Nährwerttabelle werfen: Multipliziert man den Natrium-Gehalt mit 2,54, ergibt das die Menge Salz in Gramm.

Wir sind Salziges einfach gewohnt

Das sprichwörtliche Salz in der Suppe ist manchmal das Tüpfelchen auf dem „i“: Ganz ungesalzen schmeckt vieles fad. Etwas Salz macht Kuchen vollmundiger, und sogar die Wassermelone schmeckt damit süßer und besser. Gleichzeitig soll es aber auch Menschen geben, die jedes Essen aus Prinzip nachsalzen – ohne vorher überhaupt gekostet zu haben. Dabei ist es gar nicht schwer, diese Gewohnheit wieder loszuwerden. Beginnt man weniger salzig zu essen, passt sich der Geschmacksinn an und wird wieder sensibler: Man braucht plötzlich nicht mehr so viel davon.
Etwa zehn Prozent der Menschen gelten übrigens als salzsensitiv. Ihr Blutdruck profitiert tatsächlich davon, wenn verstärkt gesündere Alternativen zum Würzen genutzt werden.

Sind Steinsalz, Himalayasalz und Fleur de Sel mehr wert?

Während Tafelsalz sehr günstig ist, sind spezielle Salze bis zu dreißigmal so teuer. Viele glauben, dass das rosafarbene Himalayasalz, das dunkle Kala Namak aus Südostasien, das persische Blausalz oder das schwarze Lavasalz einen zusätzlichen Gesundheitsnutzen hätte. Genau genommen bestehen auch diese Salze zu 97 bis 98 Prozent aus reinem Kochsalz. Die Farbe und manchmal ein spezieller Geschmack kommen durch Mineralien wie Schwefel (schwarz) oder Eisen (rot) zustande. Würden Sie mit Himalayasalz den Tagesbedarf an Eisen aufnehmen wollen, müssten Sie aber schon 30 bis 40 Teelöffel davon essen. Diese Spezialsalze bleiben daher Genussprodukte, zugegeben welche, die optisch beeindrucken: Sie sind ja wirklich eine optische Behübschung für den Esstisch! Es spricht auch nichts dagegen, sich höherpreisiges Salz zu gönnen und es dafür weniger verschwenderisch zu verwenden.

Leise rieselt das Salz

Ein anderer Grund, warum Salzblumen aus dem Meer, grobkörniges Steinsalz oder Himalayasalz boomen, ist, dass sie meist keine Zusatzstoffe enthalten. Trennmittel und Rieselhilfen in Salz sind zugelassene Zusätze, die als unbedenklich gelten. Wirklich notwendig sind sie aber auch nicht.
Andere Zusätze in unserem Salz sind beispielsweise Jod für die Schilddrüse oder Fluorid für die Zähne. In Österreich wird nach wie vor empfohlen, jodiertes Salz zu verwenden, auch wenn wirkliche Jodmängel selten sind. Übrigens ist auch in Meersalz und Steinsalz ganz natürlich Jod enthalten. Und wenn Sie regelmäßig Seefisch oder Algen in Sushi essen, dann muss das Jod nicht einmal über Salz zugeführt werden.

Warum gibt’s kein Bio-Salz?

Haben Sie schon einmal Bio-Salz im Bioladen gesucht? Da wird es schwierig: Das gibt’s nämlich so nicht! Was Sie hier finden, ist Bio-Kräutersalz, denn landwirtschaftliche Produkte wie Kräuter oder Gewürze können Bio sein, nur eben das Salz selbst nicht. Umso besser: Denn Kräutersalz oder Blütensalz kann viel mehr als nur salzig sein!

Unsere Tipps

Kosten Sie Ihre Speisen bewusst, bevor Sie unbedacht nachsalzen.
Nutzen Sie auch Gewürze zum Verfeinern oder mischen Sie Ihr Salz mit Kräutern.
Und verwenden Sie hochwertiges grobkörniges Salz in einer Salzmühle. So dosiert man automatisch vorsichtiger!

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