Dass unsere Erde nicht besonders glücklich mit uns als Bewohner_innen ist, zeigt sich immer klarer. Umweltkatastrophen, verschmutzte Gewässer, steigende Temperaturen … Unser Planet sagt uns immer lauter, dass es an der Zeit ist, umzudenken. Und wie so oft liegt das größte Potenzial für Veränderung in dem, was wir täglich tun. Essen gehört definitiv dazu. Deshalb wollen wir Ihnen hier einige Tipps für eine grüne, klimafreundliche Küche geben.
Heißt „grün“ vegan?
Nein, heißt es nicht. Und vegan heißt auch nicht automatisch „grün“. Kakao und Kaffee, zum Beispiel, benötigen in ihrer Erzeugung wesentlich mehr Wasser als Rindfleisch (27.000 l (Kakao) bzw. 21.000 l (Kaffee) pro kg vs. 15.490 l (Rindfleisch) pro kg). Für die Produktion von einem Kilogramm Nüssen werden 5.000 Liter Wasser benötigt, für ein Kilogramm Schweinefleisch 4.730 Liter (Quelle: Clean Energy Project). Natürlich ist der Wasserverbrauch nur einer von vielen Indikatoren, die die Umweltbelastung von Nahrungsmitteln verdeutlichen. Auch der CO2-Ausstoß und „Food Miles“ (Transportwege) spielen eine wichtige Rolle. Trotzdem ist es wichtig zu verstehen, dass die Thematik nicht nur schwarz-weiß (bzw. pflanzlich-tierisch) zu betrachten ist.
Food Miles, Fleisch & Co – weniger ist mehr
„Food Miles“ sind einer der wichtigsten Faktoren, die man in einer „grünen Küche“ beachten sollte. Als „KM 0“ wird das Ideal bezeichnet: Nahrungsmittel mit null Kilometern Transportweg. Möglichst lokal einzukaufen ist einer der größten Beiträge, die man für das Klima leisten kann – und das nicht nur bei Lebensmitteln. Wer grüner leben will, kauft möglichst wenig, möglichst regional und möglichst unverpackt. Auch über den Kauf von Bio-Produkten freut sich das Klima. Warum, lesen Sie hier.
Eine gute Möglichkeit, das zu tun, sind auch sogenannte „FoodCoops“ – Lebensmittelkooperativen, in denen sich Menschen zusammenschließen, um in großen Mengen bei Direktvermarktern in der Region einzukaufen. So unterstützt man einheimische Kleinbetriebe, weiß, wo sein Essen herkommt, und teilt sich den zeitlichen Aufwand, den das Einkaufen bei Direktvermarktern mit sich bringt. Hier finden Sie eine Liste der Lebensmittelkooperativen in Österreich.
Die naheliegendste Möglichkeit, sich Richtung „KM 0“ zu bewegen, ist natürlich ein eigener Garten. Der muss auch gar nicht groß sein. Mit smarten Konzepten lässt es sich auch am Balkon oder Fensterbrett gärtnern. Zum vollständigen Selbstversorger wird man damit wahrscheinlich nicht, aber grundsätzlich gilt für die grüne Küche: Small steps are better than none. Eine durchaus umsetzbare Variante in Bezug auf „Food Miles“ ist es beispielsweise, vorzugsweise Produkte aus dem eigenen Land und im nächsten Schritt zumindest aus Europa zu kaufen. Lebensmittel, die einen Ozean überqueren müssen, um bei uns am Esstisch zu landen, lassen sich durchaus reduzieren.
Stichwort reduzieren: Abgesehen von den genannten Ausnahmen (Kakao, Kaffee, Nüsse sowie auch Hirse und Reis) ist Fleisch immer noch das Lebensmittel, das in seiner Herstellung die meisten Ressourcen benötigt. So spart man beispielsweise mit nur einem fleischlosen Tag pro Woche genug Wasser, um 1,5 Jahre jeden Tag warm zu duschen. Es macht also durchaus Sinn, Fleisch durch pflanzliche (und idealerweise auch regionale) Alternativen zu ersetzen. Soja-Produkte gibt es mittlerweile auch reichlich aus heimischem Anbau. Dasselbe gilt für die meisten anderen Hülsenfrüchte sowie Getreidearten. Einige Gedanken zu veganem Fleischersatz sowie ein Rezept für vegane Linsen-Laibchen finden Sie hier.
Im Einklang mit der Natur: saisonale Küche
Hand in Hand mit regionalem Einkaufen geht natürlich auch die Saisonalität. Jede Jahreszeit hat ihre ganz besonderen Köstlichkeiten für uns parat – und meist finden wir in saisonalen, regionalen Lebensmitteln auch genau das, was unser Körper zu dieser Zeit braucht. Am besten sichtbar wird das beim Sammeln von Wildkräutern – hier finden wir Detox-Meister im Frühling oder Immun-Booster, wenn das Wetter nass und kalt wird.
Den Speiseplan an die Jahreszeit anzupassen, hält uns nicht nur gesund und schützt das Klima. Neue Rezepte auszuprobieren oder gar selbst zu kreieren, regt auch unsere Kreativität an, hält geistig fit und macht Spaß. Rezeptideen für jede Jahreszeit finden Sie in unserer Rezepte-Sammlung.
Klimaschutz geht uns alle an und lässt sich mit ein wenig Übung auch ganz einfach in den Alltag integrieren. Wir hoffen, dass wir Ihnen dieses wichtige Thema mit diesem Artikel etwas schmackhaft machen konnten. Weitere Tipps zum nachhaltigen Leben können Sie hier nachlesen. Viel Freude dabei und keep it green.