Dass Kurkuma eine beliebte Zutat bei indischem Essen ist, ist nichts Neues, dass es nun aber auch in Milch eingerührt wird und damit als wahres Superfood gilt, schon – zumindest bei uns. Denn in fernöstlichen Kulturen schwört man schon seit mehreren Tausend Jahren auf die heilenden Kräfte der Kurkuma-Pflanze.
Wundergewürz Kurkuma
Die gelbe Wurzel gehört zur Familie der Ingwergewächse, ist aber nicht ganz so scharf wie Ingwer und schmeckt milder, etwas bitter.
Typische ätherische Öle sowie Curcumin sind in der Kurkuma-Pflanze enthalten. Der Bestandteil Curcumin gehört der Pflanzenstoffgruppe der Curcuminoide an, wirkt leicht entzündungshemmend und wird deshalb zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten (zum Beispiel bei Reizdarmsyndrom, Arthritis und Sehnenentzündungen) eingesetzt.
Die gelbe Wurzel verleiht den meisten indischen Currys ihre typisch gelbe Farbe. Das Gewürz eignet sich zum Färben und Würzen von Reisgerichten und Fleisch. Aber auch als Kurkuma Latte schmeckt die Wurzel. Weiter unten im Artikel verraten wir Ihnen, wie Sie einen Kurkuma Latte zubereiten können.
Reines Kurkumapulver enthält allerdings gerade mal 3 % Curcumin. Zudem wird dieser Stoff schlecht über den Darm aufgenommen und vom Körper schnell wieder ausgeschieden. Für eine bessere Bioverträglichkeit fügen manche Hersteller dem Kurkumapulver Piperin, ein Extrakt aus schwarzem Pfeffer, bei. Dabei muss beachtet werden, dass ein Erwachsener nicht mehr als 2 mg Piperin pro Tag zu sich nehmen sollte. Schwangere und Stillende sollten auf Kurkumaprodukte verzichten.
Jungbrunnen: Kurkuma
Das in Kurkuma enthaltende Curcumin wirkt leicht entzündungshemmend. Das Curcumin heftet sich an Enzyme, die an Entzündungsvorgängen im Körper beteiligt sind und blockiert diese. Aber Curcumin wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern hat auch eine starke antioxidative Wirkung. Aufgrund seiner chemischen Struktur können Curcuminoide freie Radikale neutralisieren. Zusätzlich fördert Curcumin auch die Aktivität von körpereigenen Antioxidantien. So werden freie Radikale besonders effektiv bekämpft.
In Studien von Kiemer und Hoppstädter (1955) konnte nachgewiesen werden, dass Curcumin tatsächlich (auch beim Menschen) entzündungshemmend wirkt.
Eine echte Herzensangelegenheit
Curcumin wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit des Herzens aus. Es wirkt antioxidativ und stärkt die Funktionsfähigkeit der Zellschicht an der Innenfläche der Blut- und Lymphgefäße.
Kurkuma: Potentieller Schutz vor Krebserkrankungen
Laut einigen Laborexperimenten könnte der Stoff Curcumin vor Krebs schützen bzw. zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden. Die Wirkung auf den Menschen ist bislang noch nicht eindeutig bewiesen, da diese zwar im Labor nachgewiesen werden konnten, aber sie nicht 1:1 auf den Menschen übertragen werden können. Momentan gibt es noch keine hochwertigen Studienergebnisse das Curcumin die Krebsprognose wirklich verbessern könnte. Aufgrund möglicher Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und fehlenden wissenschaftlichen Befunden sollten Krebspatienten auf die Einnahme von Kurkuma verzichten. Weitere Forschungen werden zukünftig notwendig sein, um eine Wirkkraft von Kurkuma gegen Krebs bestätigen zu können.
Magenwohl Kurkuma
Das in Kurkuma enthaltene Curcumin hilft bei Verdauungsbeschwerden und beruhigt den Magen. Außerdem fördert Kurkuma die Fettverdauung und verhindert dadurch Völlegefühl und Blähungen nach fettreichem Essen. Übrigens: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Kurkuma bei Verdauungsbeschwerden hilft und den Magen beruhigt.
Echtes Brainfood
Kurkuma beziehungsweise Curcumin stärkt die Konzentration des Wachstumsfaktors Brain-derived neurotrophic factor (kurz: BDNF) im Gehirn. Dadurch wird die Vermehrung von Nervenzellen gefördert und Erkrankungen und Beeinträchtigungen des Gehirns vermindert. Es wird angenommen, dass Curcumin auch die Ablagerung von bestimmten Eiweißkomplexen im Gehirn unterbindet. Ganz geklärt ist es jedoch noch nicht, aber man geht davon aus, dass diese Komplexe an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind. Diese Ergebnisse wurden aber bislang vorwiegend in Laborexperimenten nachgewiesen. Ob die Effekte auch auf den Menschen eine Wirkung haben, muss erst noch weiter erforscht werden.
Allroundtalent Kurkuma: Aber was ist zu beachten?
Falls Sie Kurkuma in hoher Dosierung probieren möchten, sprechen Sie vor der Einnahme von Kurkuma-Präparaten vorsichtshalber mit Ihrem Arzt. Denn manche Menschen vertragen Kurkuma in erhöhter Menge nicht gut und bekommen Magenschmerzen. Wer an Gallensteinen leidet, sollte auf Kurkuma lieber ganz verzichten.
Nun, da Sie jetzt wissen, wie Kurkuma wirkt und was es zu beachten gilt, können Sie sich an die Herstellung des Kurkuma Lattes machen:
Goldene Milch
Verwenden Sie für die Zubereitung der Kurkumamilch hochwertige Zutaten in Bio-Qualität und eine Pflanzenmilch ohne Zusatzstoffe.
Zutaten:
- 300 ml Pflanzenmilch (z.B. Hafer- oder Mandelmilch)
- 1 Stk. Kurkuma (ca. 2 bis 3 cm groß) oder 1 EL Kurkumapulver
- 1 Stk. Ingwer (ca. 2 cm groß; je mehr Sie verwenden, desto schärfer wird das Getränk)
- 1/4 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- 1/4 TL Zimt
- 1/2 TL Kokosöl
- Eine Prise frisch gemahlene Muskatnuss
- 1 TL Agavendicksaft oder Honig zum Süßen
Zubereitung:
Geben Sie die Zutaten in einen Mixer und verrühren Sie alles, bis eine feine Konsistenz entsteht. Die Milch in einen Topf geben, kurz aufkochen lassen und dann auf kleiner Flamme ca. zwei Minuten köcheln lassen. Fertig!
Soll es schneller gehen? Dann gibt es in Reformhäusern schon fertige Golden-Latte-Mischungen, welche in warme Milch eingerührt werden.
In dem Sinne: Lassen Sie sich das gelbe Allroundtalent schmecken!
ZUM NACHLESEN:
Falls Sie mehr über Kurkuma erfahren möchten, haben wir hier weiterführende Links für Sie:
- European Medicines Agency (EMA): Curcumae longae rhizoma. (Abgerufen 02/2021)
- Hans T. Clarke: THE JOURNAL OF BIOLOGICAL CHEMISTRY. (Abgerufen 02/2021)
- European Medicines Agency (EMA): Curcumae xanthorrhizae rhizoma. (Abgerufen 02/2021)
- National Center for Complementary and Integrative Health (NIH): Turmeric. (Abgerufen 02/2021)