Danke, Bas Kast!

Endlich ein Buch ohne Ideologie und Mission. Der neueste Bestseller von Bas Kast bietet mit „dem Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung“ keinen dogmatischen Ernährungsratgeber. Und das ist gut so!

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Danke an den Autor! „Der Ernährungskompass“ des Wissenschaftsjournalisten ist nicht einfach nur ein weiteres Exemplar unter Zigtausenden Ernährungsratgebern und Diätbüchern. Bas Kast gelingt in seinem neuesten Werk ein erfrischend lockerer Zugang zur Welt der Ernährungsforschung. Für den Kompass wurden Tausende von Studien gewälzt; ganze 386 werden im Buch zitiert. Er schafft es erstaunlich gewandt, die brennendsten Ernährungsfragen verständlich (!) zu beantworten, und nimmt den Leser mit auf seine Gedankengänge. Vielleicht gelingt ihm das gerade deshalb so gut, weil ihm selbst die im Buch gestellten Fragen unter den Nägeln gebrannt haben. Oder in seinem Fall vielmehr sein Herz zum Stolpern gebracht haben.

Schlank, gesund und jung bleiben

Bas Kast nennt sich selbst einen „Ernährungs-Agnostiker“: Gesunde Ernährung war ihm nach eigenen Angaben früher fremd oder schlicht nicht wichtig genug. Schließlich war er mehr oder weniger schlank, leidenschaftlicher Jogger und so weit fit. Bis sich irgendwann sein Herz meldete und dies eine Wende ankündigte. Ohne vorgefertigte Meinung durchforstete Bas Kast die Mythen zu gesunder Ernährung, las sich durch den Dschungel der Ernährungsstudien und hat für sich ein Fazit daraus gezogen; ein Fazit, das für alle interessant sein sollte, weil es jeden von uns betrifft!

Das Buch versucht vier grundsätzliche Fragen zu beantworten. So geht es nicht allein darum, wie man am effizientesten abnimmt. Zusätzlich zu diesem Dauerbrenner entlarvt der Autor typische Ernährungsmythen und geht den Fragen nach, wie Ernährung vor Krankheiten schützen und den Alterungsprozess aufhalten kann.

Das Buch liefert bestimmt nicht für jeden neue Erkenntnisse am laufenden Band. Doch in einem sich extrem wandelnden Bereich wie der Ernährungsforschung ist ständig Neues auch nicht immer hilfreich. Vielmehr gehören die bisherigen Erkenntnisse einfach einmal sortiert und neu bewertet. Dem Ernährungskompass gelingt es folglich auch, ein möglichst breites Spektrum an gesundheitsfördernden Maßnahmen über die Ernährung abzudecken, ohne wie ein Lehrbuch zu wirken. Bas Kast hat seine Erkenntnisse in einem charmant-witzigen Schreibstil in einfach zu lesende Kapitel gepackt. Und das ist durchaus neu.

Die bessere Diät

„Selbstverständlich ist die beste Diät letztlich jene, an die man sich im Alltag halten kann.“ Die Aussage des Autors klingt so logisch wie einfach. Um diesen Gedanken weiterzuspinnen, ist für den Journalisten in weiterer Folge natürlich interessant: „Was sollten wir essen, damit wir erst gar nicht so viel essen wollen?“. Bas Kast stellt die richtigen Fragen. Und er sucht die passenden Antworten darauf. Er nimmt den Leser mit auf diese Entdeckungsreise zu den richtigen Antworten und gleichzeitig gibt er letztlich keine Antworten – zumindest keine Pauschalantworten, die für jeden gelten sollen. Die richtige Antwort darf sich der Leser dann selbst zusammenbauen.  

Mythen entlarven

Die emotionalsten Grundsatzdiskussionen bricht man wohl mit folgenden Fragen vom Zaun: Ist Milch gesund oder ungesund? Und wie sieht es mit Weizen aus? Und Bas Kast fragt dazu: „Und ist Kokosöl die Lösung?“ 
Für jeden Trend gibt es dazu passende Studien, die von den Anhängern der jeweiligen Strömungen ununterbrochen rezitiert werden; solange bis sich der nächste Trend hervortut oder gegensätzliche Studien Oberhand gewinnen.

Bas Kast nutzt seine Außenseiterposition als Wissenschaftsjournalist und kann so ohne vorgefertigte Meinung Licht in den Dschungel der Ernährungsstudien bringen. Unbefangen und unbeeinflusst von Geldgebern geht er nur einer Kernfrage nach: Was davon stimmt wirklich? Was davon wirkt wirklich? 

Neu und doch altbekannt

Immer wieder kommt man beim Lesen zu dem Punkt, wo man sich denkt: „Ich wusste doch, dass da etwas dran ist.“ Und nun liefert das Buch eine schlüssige Erklärung dafür. Interessant sind beispielsweise die Erkenntnisse zahlreicher Untersuchungen zur Menge an Eiweiß, welche der Mensch instinktiv zu sich nehmen würde, weil sie seinem Bedarf entspricht. Und noch interessanter die Tatsache, dass viele industriell gefertigten Produkte das Stillen dieses „Proteinhungers“ geradezu erschweren. Verständlich wird beschrieben, wie man aus diesen Fallen wieder herauskommen kann, ohne das Genießen gänzlich zu verlernen oder sich in ein vorgefertigtes Korsett an Diätrichtlinien zwängen zu müssen. Radikale Diätansätze und ein Einteilen in verbotene und erlaubte Lebensmittel vermeidet der Autor. Die persönlichen Kommentare von Bas Kast zeigen seine Überzeugungen auf, ohne diese als die alleinige Wahrheit darzustellen.

Low Carb oder doch Low Fat?

Bas Kast zeigt anschaulich, dass es sowohl für Low Carb als auch für Low Fat ernstzunehmende Begründungen geben kann. Gleichzeitig erwähnt er aber auch, dass die Auswahl der einen oder der anderen Ernährungsform nicht nur von persönlichen Vorlieben, sondern vor allem vom Stoffwechsel abhängig sein sollte. Weiters zeigt er auf, dass der Fokus auf die Hauptnährstoffe allein bei Weitem nicht genügt: Der qualitative Aspekt der Ernährung spielt einfach eine ebenso große Rolle. Wie Lebensmittel verarbeitet werden, hat den zitierten Studien zufolge einen ebenso großen, wenn nicht sogar einen noch größeren Einfluss auf deren gesundheitlichen Wert. 

Fazit des Fazits aller Studien

Auf der Suche nach der optimalen Ernährung kommt Bas Kast immer mehr zum Schluss, dass er nach dem Falschen gesucht hat: Die universell einsetzbare Ernährungsform, die für jeden gleichermaßen gültig ist, um gesund, fit und schlank zu bleiben, gibt es nicht. Vielmehr stellt er seine zwölf wichtigsten Tipps auf den letzten Seiten zusammen, die jedem ernährungsbewussten Menschen nicht allzu fremd sein dürften. So viel sei verraten: Neben viel Pflanzlichem wird unter anderem auch zu fettreichem Essen wie Nüssen, Fisch, Joghurt und Käse geraten. Am einfachsten orientiert man sich an der Empfehlung des US-Journalisten Michael Pollan: „Essen Sie nichts, was Ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte.“

Spannend ist, dass Bas Kast, der auch Psychologe ist, sehr stark auf der physiologischen Seite der Ernährung bleibt: Was richten bestimmte Nährstoffe im Körper an, wie reagiert das Gehirn darauf? Hingegen wird in diesem Buch nur wenig auf die psychischen Aspekte eingegangen, die dazu führen, dass der Mensch mehr oder anders isst, als er sollte. Hierfür empfehlen sich wohl andere Werke des Autors.

Unser Buchtipp

Unbedingt!
Die Lektüre des Buchs „Der Ernährungskompass“ ist kurzweilig wie ein guter Krimi und bietet aufschlussreiche Erkenntnisse. Bas Kast schafft es, dass sich jeder Leser seine Aha-Erlebnisse mitnimmt. Er will nicht und muss nicht missionieren: Die Bewusstseinsänderung tritt beim Leser ganz von allein ein!

Über den Autor
Bas Kast, Jahrgang 1973, studierte Psychologie und Biologie. Als Wissenschaftsjournalist hat er bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Der Autor ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Das Buch
„Der Ernährungskompass. Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung“ Im Februar 2019 erscheint das dazu gehörige Kochbuch.

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